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EU-Biopatent-Richtlinie

Zum "Nachruf auf die abgelehnte EU-Biopatent-Richtlinie" von Prof. Dr. Wackernagel (uni-info 5/95)

In seinem Artikel übt Prof. Dr. Wakkernagel Kritik an den Abgeordneten im Europaparlament, die seiner Meinung nach mit Moral, Gefühlen und "Kleingeist", aber ohne "Sachverstand" die EU-Richtlinie abgelehnt hätten. Wackernagel läßt moralische Bedenken nicht gelten, sondern sieht nur unpolitische Sachzwänge einer sich geradezu überschlagenden Forschung im Bereich der Bio-Technologie, für deren Produkte es nun immer noch keinen patentrechtlichen Rahmen gäbe - einen Rahmen, der die wirtschaftliche Verwertung sichern würde.

Diese positivistische Betrachtung, die den gesetzlichen Schutz der biotechnologischen Erfindungen einfordert, verweigert die generelle Hinterfragung der Biotechnologie. Über den Sinn und Unsinn von genetischer Forschung und Biotechnologie muß diskutiert werden - das geschieht auch bereits! Z.B. im Bereich Nahrungsmittel: die aktuelle öffentliche Diskussion um genetisch veränderte Tomaten und Zuckerrüben oder auch über die "Turbo-Kuh" zeigt den großen Diskussionsbedarf vor allem der VerbraucherInnen.

Die Diskussionen unter dem Schlagwort "Patent auf Leben" wird von Wackernagel diffamiert und als substanzlos dargestellt. Zweifel an der erneut ins Grenzenlose ausufernden Macht der WissenschaftlerInnen (erst Atomspaltung - jetzt Biotechnologie) erkennt Wackernagel nicht an. (. . .)

Es ist recht "pikant", daß ausgerechnet Wackernagel bei der Senatssitzung am 31.05.95 unter dem Tagesordnungspunkt "Neue Senatskommission für Ethik und Forschungsfolgenabschätzung?" berichtete. Der Tenor seines Berichts war identisch mit dem seines Artikels im uni-info, die Reaktionen der Senatsmitglieder auf den positivistischen Beitrag waren gelassen; es zeigte sich keine Empörung! Es ist zu fragen, ob hier die Notwenigkeit oder die Sinnlosigkeit einer solchen Kommission demonstriert wurde.

Felix Kohn


Email: presse@admin.uni-oldenburg.de · Redaktion: Ralf Thiele