Und nun die schlechte Nachricht : das Kind als Antagonist / Anne Provoost. - Oldenburg : BIS-Verl. der Carl-von-Ossietzky-Univ., 2007. - 27 S. - (Oldenburger Universitätsreden ; 172).

ISBN 978-3-8142-1172-5 (EUR 3.10)

Provoost beschäftigt sich in diesem Vortrag mit der Frage, was man Kindern und Jugendlichen als Leser abverlangen kann und soll. Dabei wendet sie sich gleichermaßen gegen eine 'Disneyfizierung' der Literatur mit ihren einfachen Botschaften und deutlichen Unterscheidungen von Gut und Böse, wie gegen die populären Fantasy-Romane, in denen Probleme mit dem Zauberstab gelöst werden. 'Ohne Vorstellung vom Kind ist Kinderliteratur unmöglich'. Kinder (wie Erwachsene) brauchen im Leben Klarheit, Hoffnung und Sicherheit. Aufgabe der Literatur aber, so Provoost, könne es nicht sein, zu beruhigen und zu beschwichtigen. Die Fiktion ist ungefährlicher als das Leben, 'in einem Roman üben wir lediglich, das Unangenehme zu ertragen'. Die Autorin plädiert deshalb für eine Kinder- und Jugendliteratur, die junge Leser und Leserinnen nicht gegen beunruhigende Wahrheiten abschirmt. Gemeint ist dabei nicht eine Rückkehr zu didaktisch angelegten Problembüchern mit eindeutiger Moral. Anna Provoost sucht nach Erzählformen, die keinen Gefühlskonsens erzwingen, sondern Raum lassen für Zweifel, Widerspruch und Kritik.



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(Letzte Aktualisierung: 5.6.08)


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