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UNI-INFO Forschung und Lehre
Ausbau in Oldenburg sinnvoller als neue Studiengänge im SüdenFachbereich Informatik legte Papier vor Ausgezeichnete Bewertung durch StudierendeFür den Ausbau der Informatik in Oldenburg hat sich die Universität ausgesprochen. Sie reagierte damit auf Pläne der Landesregierung, an den Universitäten Göttingen und Hannover neue Informatikstudiengänge einzurichten. Es mache wenig Sinn, im Süden des Landes neben Braunschweig und Clausthal gleich zwei weitere neue Studiengänge aufzubauen, die Kapazität des einzigen und hervorragend funktionierenden Standortes im Nordwesten des Landes aber nicht zu erweitern, sagte dazu der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Eike Best. Zusammen mit seinem Vorgänger Prof. Dr. Michael Sonnenschein legte Best ein Papier vor, das einen stufenweisen Ausbau der jährlichen Kapazität von jetzt 175 auf 255 Studienplätze, davon 35 für Lehrämter, in Oldenburg vorsieht. Dabei würden in der Endstufe jährliche Mehrkosten von knapp zwei Millionen Mark entstehen eine Summe, die nach Ansicht des Staatsekretärs im Wissenschaftsministerium, Dr. Uwe Reinhardt, das Land nicht aufbringen könne. Göttingen und Hannover müssten die neuen Studiengänge selbst finanzieren durch Einsparungen in anderen Bereichen, betonte Reinhardt. Das allerdings wird von Best bestritten. Es sei kaum vorstellbar, dass die Universität Göttingen einen solchen kostenintensiven Studiengang ohne externe Hilfe einrichten könne. Dies könne vielleicht einer technisch orientierten Universität wie Hannover gelingen, wo es mehr einschlägige Institute gibt als in Göttingen. Unter diesem Gesichtspunkt sei es billiger und zudem regionalpolitisch sinnvoll, den Ausbau der Oldenburger Informatik voranzutreiben. Benötigt werden in Oldenburg für eine Konsolidierung des bestehenden
Informatik-Fachbereichs wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche MitarbeiterInnen,
sowie für den Ausbau zwei zusätzliche zu den jetzt 14 Professuren und
angemessene Ausstattung, sowie eine Erhöhung der Sachmittelzuweisung. Die
neuen Professuren sollen die Denominationen Didaktik der Informatik
und Informatik und Gesellschaft tragen und damit seit langem bekannte
Defizite abbauen. Auch das Angebot in Studium und Lehre ist breit gefächert. Neben dem Diplom-Studiengängen Informatik, Informatik mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik und Informatik mit dem Schwerpunkt Eingebettete Systeme werden ein Lehramtsstudiengang im Bereich der Berufsschulen (Wirtschaft) und ein Ergänzungsstudiengang für das Lehramt an Gymnasien angeboten. Beantragt wird z.Z. beim Wissenschaftsministerium ein international ausgerichteter Bachelor-Studiengang. Die Einführung eines Masterstudiengangs ist im Fachbereich bereits beschlossene Sache. Auch die Einrichtung eines grundständigen Studiengangs Informatik für das Lehramt an Gymnasien wird von der Oldenburger Informatik seit langem gefordert. Wie gut das Lehrangebot bei den Oldenburger StudentInnen ankommt, wird an den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage der Firma trendence deutlich. Danach beurteilen die Studierenden des Faches Informatik vor allem die Qualität der Theorievermittlung, die Kooperation der Hochschule mit der Wirtschaft und die studentischen Aktivitäten als herausragend. In einem Feld von 40 Universitäten und Fachhochschulen belegt Oldenburg bundesweit einen der Spitzenplätze. Deutlich besser als der Durchschnitt schneidet Oldenburg auch in der Bewertung der Lehrkompetenz der ProfessorInnen, der EDV-Infrastruktur und des Praxisbezugs der Ausbildung ab. Die 43 befragten StudentInnen sollten auch Auskunft über ihre persönlichen und beruflichen Entwicklungen und ihre Job-Erwartungen geben. Dabei stellte sich heraus, dass Oldenburger StudentInnen mehr als anderswo abwechslungsreiche und herausfordernde Aufgabenbereiche und flexible Arbeitsbedingungen erwarten und eher bereit sind, auf überdurchschnittliche Gehälter zu verzichten. Sie bevorzugen mittelständische und kleine Unternehmen als Arbeitgeber und neigen eher zu Tätigkeiten im Bereich der Medien, Banken oder der Hochschulen. Detaillierte Informationen unter www.trendence.de EXPO-Projekte der UniAngehörige verschiedener Fachbereiche und Wissenschaftsdisziplinen der
Universität Oldenburg an der EXPO 2000 beteiligt. Die Projekte im einzelnen:
Grünes BrötchenEin grünlichgelbes Algenbrötchen ist ein neues Produkt der Zusammenarbeit des Wilhelmshavener Forschungsinstituts TERRAMARE, von mehreren Bäckereien, Konditoreien und der Firma MaBitec, einer TERRAMARE-Ausgründung. Grundbestandteil des Brötchens ist die Alge Spirulina. Sie enthält mehr Eiweiß als Soja, fast alle notwendigen Aminosäuren, Vitamine und 14 mal mehr Beta-Carotin als Möhren. In Deutschland eher unbekannt, sind Algen in Asien seit langem ein fester Bestandteil der Küche. Auch in Afrika und Südamerika werden sie schon seit Jahrhunderten als Zutat für Kuchen und Brot genutzt. Adorno-Projekt verlängertDie Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert für ein weiteres Jahr die Adorno-Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Müller-Doohm (Fachbereich 3 Sozialwissenschaften). Im Mittelpunkt ihrer Forschungen steht die Rekonstruktion der intellektuellen Biographie des Soziologen Theodor W. Adorno (1903-1969). Mit der Förderung sollen Archivarbeiten intensiviert und ein soziologisches Konzept erstellt werden, das es erlaubt, generelle Einsichten in das Wechselverhältnis zwischen biographisch vermittelten Erfahrungen der Epoche und ihrer theoretisch reflektierten Diagnose zu gewinnen.
Bergen Kunstwerke eine Gefahr für BetrachterInnen?GeomikrobiologInnen starten ihr zehntes EU-ProjektDie molekulare Fingerprint-Technik macht es möglich: Der Zustand biologisch verseuchter Kunstwerke wird analysiert, um so die Effekte der mikrobiellen Stoffwechselsubstanzen auf die Gesundheit, Sicherheit und Arbeitsbedingungen von Konservatoren, Restauratoren und Besuchern einstufen zu können. Die Kommission der Europäischen Gemeinschaft bewilligt mit diesem Projekt bereits den zehnten Antrag auf Fördergelder, den die Oldenburger Arbeitsgruppe Geomikrobiologie am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) stellte. Damit werden die WissenschaftlerInnen in den kommenden drei Jahren Mitglied des Projektes COALITION (Concerted action on the indentification and introduction of novel molecular methodologies with the aim of minimizing sampling and optimizing diagnostic studies on microbial contamination of cultural assets) sein, an dem sich auch Universitäten und Institute aus Finnland, Österreich, Belgien, Spanien und Italien beteiligen. Das Gesamtprojekt wird von der EU mit rund einer halben Millionen Mark gefördert. Mit diesem Projekt ist die Gesamtsumme, die bisher aus Brüssel über die Arbeitsgruppe Geomikrobiologie an die Universität floss, auf mehr als fünf Millionen Mark gestiegen. Mit einer Förderquote von über 50 Prozent aller beantragten Projekte liegt die Arbeitsgruppe weit über dem Durchschnitt. Laut EU-Statistik werden in der Regel nur 20 Prozent aller Anträge als förderwürdig eingestuft. Programm „Doppeldiplom“ mit Le Havre wird verlängertVertragsunterzeichnung auf der EXPO in HannoverZur offizielle Verlängerung des bereits neun Jahre bestehenden Kooperationsvertrages zwischen der Universität Oldenburg und der Universität Le Havre über ein Doppeldiplomprogramm im wirtschaftlichen und juristischem Bereich werden sich Vertreter des Oldenburger Fachbereichs 4 Wirtschafts - und Rechtswissenschaften und der Universität Le Havre (Frankreich) am 26. Juni 2000 auf der Expo 2000 in Hannover treffen. In dem deutsch-französischen Doppeldiplomprogramm sollen Oldenburger Studierende der Studiengänge Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft mit juristischem Schwerpunkt ein Profil erhalten, um die im Rahmen der voranschreitenden Verflechtungen der europäischen Wirtschaft entstehenden Aufgaben erfüllen zu können. Die Gesamtstudiendauer beträgt zehn Semester, wovon das dritte und fünfte Studienjahr in Frankreich absolviert werden müssen. Voraussetzung sind gute französische Sprachkenntnisse, die aber in Oldenburg zusätzlich zumStudium trainiert werden. Präpositionen im MittelpunktAn einem internationalen sprachwissenschaftlichen Symposium des Fachbereich 11 Literatur- und Sprachwissenschaften mit dem Thema “Präpositionen im Polnischen” nahmen WissenschaftlerInnen aus Westeuropa und Polen teil. Unter den TeilnehmerInnen war auch Prof Dr. Andrzej Boguslawski (Warschau), dem der Fachbereich vor einem Jahr die Ehrendoktorwürde verliehen hatte. Die Präpositionen im Polnischen bergen nicht nur verschiedene Probleme für die deskriptive Grammatik, sondern auch für das Lernen der Sprache - nicht zuletzt im Vergleich zum Deutschen. Die Schwierigkeiten bestehen insbesondere in einer einheitlichen Klassifizierung von Präpositionen sowie in der Frage nach der Semantik dieser sprachlichen Einheiten, denen oft eine eigenständige Bedeutung abgesprochen wird. Die gehaltenen Vorträge und die anschließenden Diskussionen hätten einen wesentlichen Beitrag zu möglichen Ansätzen der Behandlung von Präpositionen in der Grammatik geliefert, hieß es nach der Tagung. Es sei jedoch klar geworden, dass auf diesem Gebiet noch eine Menge Forschungen notwendig sei. Die Chancen in Brüssel (II)Der europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist ein wichtiges
Instrument, regionale Ungleichgewichte in Europa zu mildern. Er hat, wie der Europäische
Sozialfonds, eine Laufzeit von sieben Jahren (2000-2006). Die EU unterscheidet
die Regionen aufgrund ihrer wirtschaftlichen, sozialen oder geographischen Situation.
Die Universität liegt in einer sogenannten Ziel 2 Region und ist somit voll
durch den EFRE förderfähig (siehe UNI-INFO 4/2000). Der EFRE unterstützt
in Niedersachsen u.a. folgende Maßnahmen:
Für die Themenschwerpunkte gibt es unterschiedliche Bewilligungsstellen,
die entweder bei der Bezirksregierung oder den niedersächsischen Ministerien
liegen. Die Finanzierung ist grundsätzlich eine Kofinanzierung, d.h. dass
mindestens 50 Prozent der Mittel aus öffentlichen nationalen Stellen in das
Projekt einfließen müssen (z.B. Einsatz von Hochschulpersonal oder
anteiligen Gemeinkosten). Weitere Informationen: Renate Eriksen, EU-Hochschulbüro, Tel.798-2816/17,
E-Mail: Monika Hauser: Lehrauftrag für eine starke FrauDie Gynäkologin gründete Zentren der Hoffnung auf dem Balkan - Oldenburger Delegation in Pristina - Daxner sprichtÜber die medizinische, psychotherapeutische und soziale Betreuung von Frauen, die im Bosnien- und Kosovo-Krieg Opfer von Vergewaltigungen wurden, referierte im Rahmen eines Lehrauftrages die Gynäkologin Dr. Monika Hauser am Institut für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM). Hauser gründete 1993 in Bosnien-Herzegowina die Hilfsorganisation Medica Mondiale, die in der bosnischen Stadt Zenica Tausende Mädchen und Frauen therapiert hat bzw. noch heute therapiert. Ein weiteres Zentrum baut die engagierte Ärztin im Kosovo auf in der Stadt Gjakove, die Schauplatz von Massenmorden und anderer grausamer Taten an der albanischstämmigen Bevölkerung war. An den beiden Blockseminaren, die Hauser im Rahmen des Lehrauftrages angeboten hat, nahmen auch albanische LehrerInnen teil, die nach Deutschland geflohen waren und vor ihrer Rückkehr an einem Fortbildungsprojekt der Universität Oldenburg teilnahmen. In dem zweieinhalbmonatigen Projekt sollten sie auf die neue Situation nach dem Krieg im Kosovo vorbereitet und befähigt werden, in den Schulen didaktische Konzepte zu installieren, die den Hass zwischen Serben und Kosovoalbanern nicht weitertragen, sondern ihm entgegenwirken. Außerdem lernen sie, mit Kindern umzugehen, die durch den Krieg traumatisiert sind. Das Konzept soll unter der Regie von WissenschaftlerInnen der Universität Oldenburg an der Universität Pristina fortgesetzt werden. Dabei sollen die jetzt in Oldenburg fortgebildeten LehrerInnen eine wichtige Multiplikatorenrolle spielen. Vizepräsidentin Ina Grieb besuchte mit Oldenburger Wissenschaftlern im Mai die Universität Pristina anlässlich deren Wiedereröffnung und gleichzeitig 30jährigem Geburtstag. Dort wurden mit dem UNO-Beauftragten zum Aufbau des Bildungswesen im Kosovo und Ex-Präsidenten der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Michael Daxner, Gespräche zur Installierung des in Oldenburg erdachten Projektes geführt. Daxner leitet im Kosovo mit über 18.000 LehrerInnen, 20.000 Studierenden und 2.000 Hochschulangehörigen einen der größten Bereiche beim Wiederaufbau der geschändeten Region. Über seine Aufgaben spricht er erstmals am Sonnabend, 17. Juni, 15.00 Uhr im Oldenburger PFL Erziehung im Kosovo - Wie baut man eine zivile Gesellschaft? hat er seinen seinen Vortrag überschrieben Mit “MuSIK” zu neuen Formen in der LehreAb dem Wintersemester 2000/2001 sollen die Lehrveranstaltungen des Fachbereichs Informatik mittels MuSIK (und nach neuen Prüfungsordnungen) organisiert werden. Das Projekt MuSIK (Medien-unterstütztes Studium der Informatik) ist ein Bestandteil der Maßnahmen zur Umstrukturierung und Modernisierung der Studienangebote des Fachbereichs Informatik. Die bisher curricular geprägten großen Vorlesungen werden zukünftig in kleineren Moduln angeboten. Diese Modulen können von Studierenden leichter individuell - auch im Teilzeitstudium - kombiniert, durch den Besuch von Lehrveranstaltungen an anderen Hochschulen ersetzt, und für verschiedene Studiengänge verwendet werden. Die produzierte Lehr- und Lernsoftware gehört überwiegend zu der Kategorie der Simulationsprogramme, die für exploratives, offenes und selbstorganisiertes Lernen besonders geeignet sind. Die interaktiven Programme erlauben die Beschreibung von Prozessen und deren Simulation unter verschiedenen Randbedingungen. Um sie in verschiedenen Kontexten und unabhängig von Ort, Zeit und Computer-Plattform einsetzen zu können, sind die Simulationsprogramme (Java-Applets) eingebettet in eine tutorielle Komponente (HTML-Programme), die kurz in die Begriffswelt des jeweiligen Stoffgebiets einführt und die Benutzung der Software erläutert. Die Simulationsprogramme können außerdem zur Online-Präsentation mit einem Datenprojektor in den Vorlesungen verwendet werden. Durch die Lehr- und Lernsoftware sollen vornehmlich Vorlesungen in den Bereichen Theoretische, Technische, Praktische und Angewandte Informatik unterstützt ergänzt werden. Im Rahmen des Projekts wurde aber auch Software für andere Fächer entwickelt - z.B. für Chemie, Physik, Pädagogik und Sportwissenschaft. Studium erweiternNiederlande-Studien als Arbeitsmarktqualifikation eine explorative Marktanalyse ist der Titel einer vom Studiengang Niederlande-Studien (Fachbereich11) vorgelegten Untersuchung. Diese liefert Anhaltspunkte für bessere Arbeitsmarktchancen für Niederlande-Experten, wenn sie ihr Studium durch andere Fachqualifikationen wie z. B. Sprach-, Landes- und betriebswirtschaftliche Kenntnisse ergänzen. Für den Studiengang erscheint daher eine verstärkte Förderung von weiteren Fachqualifikationen als sinnvoll.
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· 06.06.2000 |