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Pressedienst: Dezember 1996
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  • 23. Dezember 1996/249/96

    Professor Pohl gestorben

    Oldenburg. Am 18. Dezember 1996 verstarb Prof. Dr. Siegfried Pohl im Alter von nur 53 Jahren. Er war nach seiner Habilitation in Bielefeld seit 1984 Professor für Anorganische Chemie am Fachbereich 9 Chemie der Universität Oldenburg. Er etablierte eine für den Fachbereich neue Methode zur Charakterisierung chemischer Verbindungen, die Röntgenstrukturanalyse zur Bestimmung des atomaren Aufbaus von Festkörpern und Molekülen. Seine wissenschaftlichen Interessen waren breit gefächert und reichten von der bioanorganischen Chemie über die Chemie der schweren Hauptgruppenelemente bis hin zu anwendungsorientierten Problemen aus dem Bereich der nachwachsenden Rohstoffe. Seine Erfolge dokumentieren sich in weit über hundert Veröffentlichungen in namhaften wissenschaftlichen Zeitschriften. Pohl war ein engagierter Hochschullehrer, der die Anorganische Chemie in der Lehre in voller Breite vertreten hat und Generationen von Studierenden der Chemie zu begeistern wußte. 1992/93 war er Dekan seines Fachbereiches. Professor Pohl wird seinen KollegInnen, seinen MitarbeiterInnen und den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Anorganische Chemie unvergessen bleiben.

  • 20. Dezember 1996/247/96

    Online-Recherche statt Zettelkatalog

    Oldenburg. In der Bibliothek der Universität kann ab sofort nur noch online am Computer nach Büchern und Zeitschriften gesucht werden. Damit gehört der Zettelkatalog mit hunderttausenden Karteikarten endgültig der Vergangenheit an.

    Die Eingangsebene der Zentralbibliothek hat sich dadurch völlig verändert: Wo sich bisher noch der alphabetische Zettelkatalog befand, stehen jetzt zahlreiche Terminals für Recherchen im Oldenburger ORBIS-Katalog (Oldenburger Regionales Bibliotheks- und Informationssystem). Das Schlangestehen für die NutzerInnen an den vorher zu wenigen Geräten hat seither ein Ende.

    Zusätzlich erweitert wurde das elektronische Informationsangebot durch die Einrichtung von vernetzten PC-Arbeitsplätzen. Dort lassen sich jetzt auch zahlreiche CD-ROM-Datenbanken nutzen. Das breitgefächerte Angebot umfaßt sowohl Volltextdatenbanken wie z.B. die gesammelten Werke Shakespeares als auch bibliographische Datenbanken wie den in den Naturwissenschaften wichtigen Science Citation Index. Die FachreferentInnen der Bibliothek sind bei der Durchführung von Recherchen behilflich. Auch der Zugang ins Internet ist hier ab sofort möglich. Gewonnene Daten können auf Diskette abgespeichert oder gegen geringe Gebühr auch ausgedruckt und mitgenommen werden.

    Zur Einführung bietet die Bibliothek laufend fachspezifische Kurse an.

  • 20. Dezember 1996/245/96

    Personalie

    Oldenburg. Prof. Dr. Herbert Henning (46) ist mit der Verwaltung der Professorenstelle C3 "Didaktik der Mathematik" im Fachbereich 6 Mathematik beauftragt worden. Henning studierte an der TH Magdeburg, promovierte dort 1973 und absolvierte 1976/77 ein Zusatzstudium in der Ukraine. Er habilitierte sich 1984 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, von wo aus er 1985 an die TH Magdeburg wechselte. In Magdeburg wurde er 1986 als Professor an die Otto-von-Guericke Universität berufen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Untersuchungen zum experimentellen, anwendungsorientierten Unterricht in der Sekundarstufe I. Außerdem ist Henning an der Universität Magdeburg Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Fakultät für Mathematik und arbeitet in mehreren Senatskommissionen mit.

  • 20. Dezember 1996/244/96

    Weiterbildung "Jugend und neue Medien"

    Oldenburg. "Alles ist so schön bunt hier..." heißt eine medienpädagogische Weiterbildung des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) an der Universität Oldenburg. In neun Wochenendseminaren im Zeitraum April 1997 bis Juni 1998 soll der Markt der neuen Medien durchleuchtet werden.

    Das wachsende Medienangebot wird von Kindern und Jugendlichen begeistert genutzt und von Erwachsenen oft mit Sorge beobachtet. Die Seminare richten sich daher an alle, die beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Themen werden die Medien Computer, Radio, Kinder- und Jugendbuch sowie die Objektivität bzw. Subjektivität von Inhalten und die Bildsprache der Medien sein. Außerdem sollen interkulturelle Aspekte untersucht und eigene Medienproduktionen erstellt werden. Veranstalter ist das ZWW in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen 1 Pädagogik und 2 Kommunikation/Ästhetik der Universität. Informationen und Anmeldungen unter Tel. 0441/798-2275, Fax 0441/798-4411.

    Kontakt: Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung , Dr. Gudrun Stenzel, Tel. 0441/798-2275

  • 13. Dezember 1996/243/96

    Lebensstile im Alter

    Oldenburg. Die renommierte britische Altersforscherin Dr. Gail Wilson von der London School of Economics hält Dienstag, 17. Dezember um 20.00 Uhr im Kulturzentrum PFL einen englischsprachigen Vortrag mit dem Thema "'I am the eyes and she is the arms' - Continuity and Change in Gender Relations in Advanced Old Age". Darin wird sie sich mit Lebensstilen und -entwürfen in der wachsenden Gruppe älterer bis hochbetager Menschen befassen.

    Nie zuvor in der Geschichte hatten so viele Menschen die Möglichkeit, ein hohes Alter zu erreichen. Etwa die Hälfte der Erwachsenen wird in Zukunft älter als 50 Jahre sein, und Kinder werden eine kleine Minderheit bilden. Für die über 80-Jährigen gibt es jedoch bisher kaum andere gesellschaftlich akzeptierte Verhaltensmodelle als Gebrechlichkeit und Abhängigkeit. Aktive ältere und alte Menschen leben noch weitgehend ohne Vorbilder.

    Wilson ist im Rahmen einer Forschungskooperation zu Gast bei Dr. Lydia Potts vom Institut für Politikwissenschaft II im Fachbereich 3 Sozialwissenschaften an der Universität Oldenburg.

  • 12. Dezember 1996/242/96

    Personalie

    Oldenburg. Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinische Physik am Fachbereich 8 Physik der Universität Oldenburg, ist zum Vizepräsidenten der neugegründeten Deutschen Gesellschaft für Audiologie gewählt worden. Kollmeier wurde 1992 nach Oldenburg berufen, wo er einer breiteren Öffentlichkeit durch die Entwicklung eines "intelligenten Hörgeräts" bekannt wurde. Im Rahmen dieser Forschungen entstand das Hörzentrum Oldenburg , das in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Krankenhaus in diesem Jahr errichtet wurde und dessen wissenschaftlicher Leiter er ist.

  • 12. Dezember 1996/241/96

    Vortrag über den europäischen Sozialstaat

    Oldenburg. "Manifest für den europäischen Sozialstaat" ist das Thema einer Vortragsveranstaltung, zu der die Kooperationsstelle Hochschule und Gewerkschaften der Universität Oldenburg am Mittwoch, 18. Dezember, einlädt. Ab 16.00 Uhr referiert im Bibliothekssaal (Uhlhornsweg) Prof. Dr. Ulrich Mückenberger (Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg) über die Zukunft der europäischen Gemeinschaft.

    Für die Entwicklung eines Europas, das demokratisch legitimiert wird und allen BürgerInnen einen Katalog sozialer Grundrechte garantiert, streitet eine Gruppe von WissenschaftlerInnen aus sechs Mitgliedsstaaten auf internationaler Ebene in einem Manifest. Der Referent, Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, ist einer der Autoren dieses Manifestes. Für die WissenschaftlerInnen steht der europäische Einigungsprozeß vor einer Weichenstellung: Eine Regierungskonferenz soll die Richtung für die Reform der Gemeinschaft festlegen. Für die Zukunft sei aber das Projekt einer europäischen Sozialunion entscheidend. Aus der gegenwärtigen Sackgasse führe ohne ein demokratisch und öffentlich diskutiertes soziales Europa kein Weg hinaus.

  • 12. Dezember 1996/240/96

    Ehrendoktor für brasilianischen Pädagogen

    Oldenburg. Der brasilianische Pädagoge Paulo Freire erhält die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs 1 Pädagogik der Universität Oldenburg. Auf Beschluß des Fachbereichs wird der 75jährige Freire für seine theoretische und praktische Basisarbeit in der Pädagogik, vor allem im Zusammenhang mit seinem Engagement für die südamerikanische Landbevölkerung ausgezeichnet. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde wird im Juli 1997 vorgenommen.

    Paulo Freire gilt als einer der bekanntesten Pädagogen der Gegenwart. Seine Schriften "Pädagogik der Unterdrückten" und "Erziehung als Praxis der Freiheit" wurden in alle großen Sprachen der Welt übersetzt. Ausgangspunkt und Hintergrund seiner Pädagogik ist die Lebenswelt der brasilianischen Landbevölkerung. Für sie entwickelte er eine Methode, mit der Lesen und Schreiben innerhalb von nur 40 Unterrichtsstunden vermittelt werden kann. Wegen seines Engagement für die verarmte Landbevölkerung wurde Freire 1964 von den damaligen diktatorischen Machthabern des Landes verwiesen und kehrte erst 1980 wieder nach Brasilien zurück. Im Auftrag der UNESCO entwickelte Freire in Chile und anderen südamerikanischen Ländern seine Methoden weiter und konzipierte nach dem Zusammenbruch der Somoza-Diktatur die Alphabetisierungsoffensive in Nicaragua.

    Als Berater der UNESCO, der lateinamerikanischen Bischofskonferenz und als Sekretär des Weltkirchenrates in Genf hatte der brasilianische Pädagoge wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Bildungspolitik in den Entwicklungsländern Südamerikas und Afrikas. Als Experte für die Zusammenhänge von Bildung und Armut war Freire Gast zahlreicher internationaler Kongresse. Darüber hinaus war er Gastprofessor an der renommierten Harvard-Universität (USA).

    Neben der Auszeichnung möchte der Fachbereich Paulo Freire für seine pädagogische Basisarbeit eine finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Das eingerichtete Spendenkonto wurde bereits durch Spenden der Antennentechnik Weser-Ems GmbH, (Geschäftsführer Gerd Kruse) und durch die Volksbank Oldenburg eröffnet. Spenden werden auf das Konto-Nr. 900 001 00, BLZ 280 602 28, Raiffeisenbank Oldenburg, Finanzstelle 8143 9901. Kennwort: Paulo Freire, erbeten.

  • 12. Dezember 1996/239/96

    Heinz Neumüller erster Ehrensenator der Universität

    Oldenburg. In einem Festakt hat heute die Universität Oldenburg den Unternehmer Heinz Neumüller (76) zu ihrem ersten Ehrensenator ernannt. Die Universität zeichne damit eine herausragende Persönlichkeit aus, die durch ihren großzügigen Einsatz und langjährige Unterstützung für die Hochschule nachhaltig als Vorbild wirke, heißt es dazu in der Begründung.

    Neumüller habe gezeigt, daß er nicht nur weitsichtig und sehr erfolgreich ein Unternehmen zu führen wisse. Ihm sei mehr als manchem anderen bewußt, daß es zwischen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen einer stärkeren Verknüpfung bedürfe, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Daxner. Die Universität sehe in ihm deshalb einen Vorreiter einer Unternehmenspolitik in der Region, die davon ausgehe, daß Investitionen in die Bildung nicht nur die Angelegenheit des Staates sein dürfe.

    Im vergangenen Jahr krönte Neumüller seinen Einsatz für die Universität mit einer nach ihm benannten Stiftung, die er mit einer Millionen Mark ausstattete. Sie vergibt Stipendien an Doktoranden aus dem Bereich der Wirtschafts-, Natur- und Rechtswissenschaften. Die ersten Stipendien wurden in diesem Jahr bereits vergeben. Darüber hinaus öffnet er sein Unternehmen für Praktika von WirtschaftsstudentInnen und für technische Zusammenarbeit.

    Neumüller machte nach dem Krieg einen kleinen Betrieb in Oldenburg zum inzwischen größten Fotofinisher in Europa: die CeWe Color Holding AG. In den 19 Groß- und Kleinlabors arbeiten 3500 Menschen, die für die Entwicklung von 58 Millionen Filmen und 1,8 Milliarden Papierbildern jährlich sorgen. 1993 ging das Unternehmen mit großem Erfolg an die Börse.

  • 12. Dezember 1996/238/96

    Einschreibefrist für Fernstudium

    Oldenburg. Noch bis zum 15. Januar 1997 können sich Interessierte über das Fernstudienzentrum der Universität Oldenburg für ein Studium an der FernUniversität Hagen einschreiben.

    Die FernUniversität vermittelt ihre Lehrinhalte mit Kursbriefen, die sich optimal zum Selbststudium eignen. Das Studium wird durch flexible Kurswahl und freie Zeiteinteilung bei der Bearbeitung der Materialien erleichtert. Außerdem werden die KursteilnehmerInnen semesterbegleitend durch das Team des Fernstudienzentrums beraten und betreut.

    Damit ist diese Form des Studiums besonders für Personen geeignet, die wegen Kindern, Berufstätigkeit, etc. nicht regelmäßig an Vorlesungen teilnehmen können. Genutzt werden kann das Studium zur wissenschaftlichen Weiterbildung, zum Erwerb von Abschlüssen, als Zweitstudium oder als Studium Generale zur persönlichen Weiterbildung.

    Das Angebot der FernUniversität umfaßt Wirtschaftswissenschaften, Mathematik, Informatik und Elektrotechnik sowie Fächer der Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften.

    Informationen und Einschreibunterlagen sind beim Fernstudienzentrum der Universität Oldenburg, Tel. 0441/798-4416 oder Fax 0441/798-4414, erhältlich.

  • 9. Dezember 1996/237/96

    Diplom auch für Oldenburger Berufsschullehrer

    Oldenburg. Den AbsolventInnen des wirtschaftspädagogischen Studienganges "Lehramt an berufsbildenden Schulen mit der beruflichen Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften (Handelslehramt)" an der Universität Oldenburg wird auf Antrag ab sofort der akademische Grad "Diplom-HandelslehrerIn" verliehen. Wie die beiden zuständigen Fachvertreter, die Professoren der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Dr. Reinhard Czycholl und Dr. Holger Reinisch, betonen, sind damit die langjährigen Bemühungen der Universität, die Oldenburger Studierenden der Wirtschaftspädagogik mit den Kommilitonen in Göttingen, Hamburg, Köln und Mannheim gleichzustellen, von Erfolg gekrönt worden. Die Verordnung des Wissenschaftsministeriums trat Ende November 1996 in Kraft.

    WirtschaftspädagogInnen werden nicht nur im berufsbildenden, kaufmännischen Schulwesen gebraucht, sondern auch in der betrieblichen Berufsausbildung, in der beruflichen Weiterbildung, Umschulung und Rehabilitation sowie in Verbänden und Institutionen, die sich mit Fragen der Berufsbildung befassen. Nach Aussage von Czycholl und Reinisch sei für eine Tätigkeit außerhalb des öffentlichen Dienstes das "Markenzeichen" Diplom-HandelslehrerIn jedoch sehr wichtig. Die Oldenburger AbsolventInnen hätten nun endlich die gleichen Chancen, wenn sie sich für eine Tätigkeit - z.B. auch in der Privatwirtschaft - entscheiden würden. Es gebe zwischen dem Oldenburger Studiengang Wirtschaftspädagogik und den Studiengängen anderer Universitäten in Deutschland keine gravierenden Unterschiede.

    Nach der neuen Verordnung haben sämtliche Studierende, die seit 1980 den wirtschaftspädagogischen Studiengang an der Universität Oldenburg abgeschlossen haben oder in Zukunft abschließen werden, das Recht, die Verleihung des Diploms zu beantragen. Erforderlich ist ein formloser Antrag, der mit einer beglaubigten Kopie des Abschlußzeugnisses an das Akademische Prüfungsamt der Universität Oldenburg zu richten ist. Die Urkunde wird dann im Rahmen einer Feierstunde an die AntragstellerInnen ausgehändigt. Das soll erstmals Ende Februar 1997 geschehen.

    Kontakt: Prof. Dr. Holger Reinisch, Dekan des Fachbereichs 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Tel.: 0441/798-8315

  • 6. Dezember 1996/236/96

    Entwicklung effektiverer Therapieverfahren für AlkoholikerInnen

    Oldenburg. Rund neun Millionen Mark gab die Landesversicherungsanstalt Oldenburg/Bremen (LVA) 1987 für Rehabilitationsmaßnahmen von alkoholabhängigen ArbeitnehmerInnen aus. 1995 lagen die Aufwendungen bei 17,1 Millionen Mark. Um diese enormen Kosten langfristig zu senken, hat die LVA den Leiter der Forschungsstelle "Sucht- und Drogenprävention" an der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg, beauftragt, die Effektivität von Alkoholentwöhnungsbehandlungen zu untersuchen. Ziel soll die Optimierung von Therapieverfahren sein, die die Arbeitsfähigkeit von AlkoholikerInnen erhalten bzw. wieder herstellen. Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen der Universität und der LVA wurde heute offiziell der Auftrag für die Studie erteilt.

    Mit ca. drei Millionen Menschen bilden AlkoholikerInnen die mit Abstand größte Suchtgruppe in Deutschland. "Alkohol ist die schädlichste Droge", erklärte Meyenberg anläßlich der Vertragsunterzeichnung. "Abgesehen von den körperlichen Schädigungen bei den Alkoholkranken ist der volkswirtschaftliche Schaden enorm". Um so mehr verwundere es, daß es in der Bundesrepublik bisher noch keine nennenswerte Anti-Alkoholkampagne gegeben hätte. Exzessive Werbung für die Volksdroge würde noch zum Konsum animieren. Wenn dann die Bundesregierung noch die Zuwendungen für Rehabilitationsmaßnahmen drastisch kürze, würden in absehbarer Zeit vermehrt "soziale Slums" entstehen. Die Folgekosten seien um ein Vielfaches höher, es sei denn, man vernachlässige den betroffenen Personenkreis und steuere auf amerikanische Verhältnisse zu. Um Schlimmeres zu verhüten, müsse zwangsläufig an der Effektivierung der Behandlung alkoholkranker Menschen gearbeitet werden.

    "Die enormen Belastungen in der Rentenversicherung zwingen uns, den Erfolg von Rehabilitationsmaßnahmen zu steigern und in diesem Bereich zu investieren", sagte Vorstandsvorsitzender Arno Kalkowski zum Motiv der LVA, die Universität mit der Studie zu beauftragen. Derzeit würde die Rückfallquote ein Jahr nach der Behandlung noch bei 60 bis 65 % liegen. Rehabilitation müsse in jedem Fall vor eine entschieden kostspieligere alkoholbedingte Frührente gehen.

    Kontakt: Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg, Tel.: 0441/798-3003

  • 5. Dezember 1996/235/96

    Personalien aus der Universität

    Oldenburg. Prof. Dr. Manfred Dierks, Literaturwissenschaftler an der Universität Oldenburg, ist zum Vorsitzenden der Niedersächsischen Literaturkommision gewählt worden. Die Kommission berät das Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Fragen der Literaturförderung und fungiert gleichzeitig als Jury für die Vergabe der Niedersächsischen Literaturpreise. Dierks studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Berlin, London, Zürich und Freiburg. Er lehrt und forscht seit 1970 in Oldenburg.

    Dr. Thomas Berg (39), Oberassistent im Fach Anglistik des Fachbereichs 11 Literatur- und Sprachwissenschaft an der Universität Oldenburg, hat einen Ruf auf eine C3-Professur für Anglistische Sprachwissenschaft an die Universität Hamburg erhalten. Berg studierte in Braunschweig Anglistik und Romanistik und wurde 1986 promoviert. Seit 1990 arbeitet er an der Universität Oldenburg, wo er sich 1995 habilitierte.

  • 5. Dezember 1996/234/96

    Dritter Journalistenkurs an der Universität

    Oldenburg. Noch bis zum 15. Januar 1997 können Bewerbungen für eine Teilnahme an dem Journalistenkurs "CampusRadio" eingereicht werden. Der von der Pressestelle der Universität Oldenburg initiierte und am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung angesiedelte Kurs richtet sich an HochschulabsolventInnen, die eine Tätigkeit im Print-, Hörfunk- oder TV-Bereich anstreben. Der einjährige Kurs beginnt am 2. Mai 1997. Eine Förderung durch das Arbeitsamt ist nach dem Ausbildungsförderungsgesetz kann beantragt werden.

    In dem Fortbildungskurs werden bis zu siebzehn TeilnehmerInnen praxisbezogen auf den Einstieg in den Journalismus vorbereitet. Vornehmlich PraktikerInnen aus den verschiedenen Medienbereichen sind als DozentInnen in der Ausbildung tätig. Sie sorgen auch dafür, daß ein großer Teil der Reportagen, Berichte und Interviews, die die TeilnehmerInnen während ihrer Ausbildung produzieren, bei den regionalen Medien Verwendung finden. Zentrales Produkt der praktischen Ausbildung ist das wöchentliche Hochschulmagazin "CampusRadio", das jeden Mittwoch, (19.10 Uhr bis 20.00 Uhr) auf Radio Bremen 2 über die Universitäten Oldenburg und Bremen berichtet.

    Von den dreizehn AbsolventInnen des ersten CampusRadio-Kurses, der im April dieses Jahres zu Ende ging, sind mittlerweile zehn als Volontäre, Redakteure oder freie MitarbeiterInnen bei Zeitungen, beim Hörfunk und Fernsehen tätig. Diese überdurchschnittliche Vermittlungsrate sieht die Universität als Bestätigung des sehr praxisorientierten Ausbildungskonzeptes. Darüber hinaus erhalten die TeilnehmerInnen durch Praktika schon frühzeitig Kontakt zu regionalen und überregionalen Medien. Derzeit werden im zweiten CampusRadio-Kurs siebzehn TeilnehmerInnen ausgebildet.

    Interessenten melden sich beim Leiter des CampusRadio-Kurses, Roland Steiner, Telefon 04417798-3681.

  • 5. Dezember 1996/233/96

    Treffen der DAAD-Stipendiaten

    Oldenburg. Heute veranstaltete der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ein Treffen seiner ausländischen Stipendiaten, die sich an der Universität Oldenburg immatrikuliert haben. Damit will die in Bonn ansässige Organisation, die weltweit wissenschaftliche Austauschprogramme für Deutschland organisiert, die Kommunikation unter ihren Stipendiaten fördern und herausfinden, wie man die Aufenthalte ausländischer StudentInnen attraktiver gestalten kann. Denn immer weniger ausländische StudentInnen wollen in Deutschland studieren. Nicht nur die USA, sondern auch alle westeuropäischen Länder rangieren in der Beliebtheitsliste vor Deutschland. In Oldenburg gibt es zur Zeit 25 DAAD-Stipendiaten aus 15 Ländern. Insgesamt sind knapp 600 AusländerInnen immatrikuliert.

  • 2. Dezember 1996/232/96

    Fatale Kombinationswirkungen erfordern zusätzliche Untersuchungsverfahren

    Umweltgifte können in Kombination größere toxische Wirkungen entfalten
    Oldenburg. Harmlose Konzentrationen von Umweltgiften können in der Kombination mit anderen Stoffen giftig wirken. Das hat die Arbeitsgruppe der Biochemikerin Dr. Irene Witte am Fachbereich Biologie der Universität Oldenburg nachgewiesen. Aufgrund der neuen Erkenntnisse fordert Witte die grundlegende Einbeziehung von Kombinationswirkungen in die toxikologische Bewertung von Schadstoffen.

    Wittes Arbeitsgruppe fand erstmals quantitativ heraus, in welchem Ausmaß sich verschiedene Schadstoffe - abhängig von ihrer Konzentration - in ihrer toxischen Wirkung im menschlichen Körper verstärken können. Sie zeigte, daß ungiftige Konzentrationen von Einzelstoffen im Gemisch giftig wirken und zwar um so giftiger, je mehr (ungiftige) Einzelstoffe das Gemisch enthält. Dies gilt für alle Chemikalien.

    Witte erklärte in diesem Zusammenhang, angesichts der derzeitigen Risikoeinschätzung, bei der Kombinationswirkungen keine Rolle spielten, könnten viele von Umweltgiften verursachte Krankheiten nicht erklärt werden. Viele Erkrankte würden von ihren Ärzten und der Gesellschaft nicht ernst genommen, weil behauptet werde, daß die Belastung durch Umweltgifte zu gering sei, um krankmachende Wirkungen auszuüben. "Alle Grenzwerte sind nur auf der Grundlage einer toxikologischen Einzelstoffbeurteilung festgesetzt worden. Nicht berücksichtigt wurden die unendliche Vielfalt möglicher Wechselwirkungen der verschiedenen Schadstoffe und ihrer Abbauprodukte im menschlichen Körper", erklärte dazu die Oldenburger Biochemikerin.

    Die neuen Untersuchungsergebnisse könnten folgenschwere Konsequenzen haben. Es gäbe schon heute Hinweise, daß eine bestimmte Form der frühkindlichen Leberzirrhose, die in Deutschland bereits 13 Todesopfer gefordert habe, nicht auf die Schadwirkungen eines einzelnen Stoffes zurückzuführen sei, sondern auf synergistische Kombinationswirkungen zwischen Kupfer- und bestimmten Umweltchemikalien, betonte Witte. Für künftige Untersuchungsverfahren fordert sie konkret:

    • Neue Kombinationspräparate (z. B. von Pestiziden) müssen umfangreicher getestet werden. Die Zulassung von Pestizidmischpräparaten darf nicht mehr nur auf Grund der Einzelwirkungen der enthaltenen Stoffe erfolgen. Es müssen neben der akuten Giftwirkung auch mutagene und krebserzeugende Wirkungen des Gemischs untersucht werden.

    • Kombinationswirkungen müssen bei der Ermittlung von Schadstoffgrenzwerten in Zukunft eine Rolle spielen, da alle bisher üblichen Verfahren den realen Bedingungen nicht gerecht werden, so daß es zwangsläufig zu Unterschätzungen von Zusammenhängen zwischen Umweltgiften und Erkrankungen kommt.

    • Der EG-Grenzwert für die Summe der enthaltenen Pestizide im Trinkwasser von 0,5 µg/l darf nicht - wie geplant - aufgehoben werden.

    Kontakt: Dr. Irene Witte, Tel.: 0441 / 798-3785


Email: presse@admin.uni-oldenburg.de · Redaktion: Ralf Thiele