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Pressedienst: Juli 1996
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- 30. Juli 1996/161/96
Ehrendoktor für japanischen Psychologen
Oldenburg. Im Rahmen des 7. Oldenburger Symposiums zur Psychologischen Akustik
verleiht der Fachbereich 5 Philosophie, Psychologie, Sportwissenschaft der Universität
Oldenburg dem japanischen Psychologen Prof. Dr. Seiichiro Namba, Leiter des Laboratoriums
für Hörwahrnehmung an der Universität Osaka, die Ehrendoktorwürde.
Die Verleihung findet am 7. August 1996, 19.30 Uhr, im Bibliothekssaal der Universität
statt. Mit der Auszeichnung würdigt der Fachbereich Namba als "bedeutsamsten
Koordinator und Vermittler von Kontakten japanischer und deutscher Forschergruppen",
wie es in dem Begründungspapier heißt. Namba war 1980 als erster Gastprofessor
des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Oldenburg gekommen und seitdem
Gastgeber und Betreuer zahlreicher Oldenburger PsychologInnen und PhysikerInnen.
Namba begann seine wissenschaftlichen Arbeiten vor gut dreißig Jahren
mit der Beteiligung am Bau vom Großschiffen und Öltankern. Damals standen
vor allem ergonomische Fragen im Vordergrund. Bald darauf veröffentlichte
er seine ersten Arbeiten zu psychoakustischen Fragestellungen. Diese Thematik
durchzieht sein gesamtes Lebenswerk. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählt
die Entwicklung eines Schallgenerators, der bis heute von Psychologen und Elektroakustikern
eingesetzt wird. Darüber hinaus entwickelte der japanische Wissenschaftler
eigene Methoden zur Untersuchung von Klangfarben. Im gesamten pazifischen Raum
wird heute vor allem im Maschinen- und Fahrzeugbau mit den Methoden Nambas gearbeitet.
Besondere Aufmerksamkeit fanden in den letzten Jahren seine Erkenntnisse im Bereich
der Musikpsychologie. Namba selbst unterrichtet das Fach regelmäßig
an der Musikhochschule Kyoto. Während seiner Universitätslaufbahn übte
er unter anderem die Funktion des Präsidenten der Acoustical Society of Japan
und des Vorsitzenden des Committee for Community Noise Problem von Osaka aus.
Derzeit ist Namba Präsident der Gesellschaft für Musikpsychologie in
Japan.

- 30. Juli 1996/160/96
Internationale Psychoakustik-Tagung in Oldenburg
Oldenburg. Vom 3. bis 10. August veranstaltet das Graduiertenkolleg "Psychoakustik"
der Universität Oldenburg eine internationale Sommerschule und das 7. Oldenburger
Symposium zur Psychologischen Akustik in Bad Zwischenahn. Die Leitung der Tagung
liegt bei dem Psychologen Prof. Dr. August Schick vom Fachbereich 5 Philosophie,
Psychologie, Sportwissenschaft der Universität Oldenburg. Erwartet werden
etwa 100 TeilnehmerInnen aus 10 Ländern. Auf dem Programm steht die Erörterung
der neuesten Forschungsergebnisse der interdisziplinären Hör- und Schallwirkungsforschung.
Außerdem wird sich der interdisziplinäre Arbeitskreis für Lärmwirkungsfragen
des Umweltbundesamtes zu seiner halbjährlichen Sitzung treffen. Die Tagung
beginnt am Montag um 14.00 Uhr mit der Vorstellung der Forschungsergebnisse auswärtiger
Arbeitsgruppen.
Zentrale Problemstellung der Tagung ist die Entwicklung eines einheitlichen
Modells des Hörens, mit dem sich sowohl die Beteiligung des Gehörs bei
der Identifizierung von Geräuschen und Stimmen als auch beim Verstehen von
Sprache darstellen läßt. Noch ist ein solches Modell nicht entwickelt.
Dennoch kann die Forschung beachtliche Teilerfolge bei der praktischen Anwendung
vorweisen: bei der Entwicklung von Hörgeräten, Cochlea-Implantaten (künstlicher
Ersatz für die Hörschnecke), künstlichen Kehlköpfen, Gehörschutz
am Arbeitsplatz oder auch bei der Entwicklung von Lautsprechern und Mikrofonen.
Die Sommerschule und das Symposium werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
und vom Umweltbundesamt Berlin gemeinsam finanziert. Die Veranstaltung erhält
ihre besondere Note durch die Teilnahme von etwa 40 DoktorandInnen und NachwuchswissenschaftlerInnen,
die hier die seltene Möglichkeit bekommen, eine Woche lang mit renommierten
VertreterInnen des Faches zu diskutieren, Versuchsanordnungen zu besprechen und
zukünftige Projekte zu planen. Die Universität Oldenburg hat im Bereich
der Psychoakustik einen ihrer Forschungsschwerpunkte und erweitert derzeit durch
den Neubau eines weiteren psychoakustischen Labors die Arbeitsbedingungen der
beteiligten Psychologie erheblich.
Kontakt: Prof. Dr. August Schick, Fachbereich 5 Philosophie, Psychologie,
Sportwissenschaft, Tel.: 0441/798-8201; 798-8282.

- 24. Juli 1996/159/96
Dissertationen online
Oldenburg. Die besonders komplexen Inhalte von Doktorarbeiten und Habilitationsarbeiten
sollen in Zukunft mit den neuen elektronischen Multimedia Techniken besser dargestellt
und weltweit über das Internet verfügbar gemacht werden. Dieses Ziel
hat sich der Arbeitskreis "Dissertationen online", dessen Koordinator
Prof. Dr. Eberhard Hilf vom Fachbereich 8 Physik der Universität Oldenburg
ist, gesetzt. Hervorgegangen ist die Arbeitsgruppe aus der Initiative "Information
und Kommunikation der Fachgesellschaften", der derzeit bereits die großen
Fachgesellschaften der Mathematik (DMV), Physik (DPG), Chemie (GDCh), Informatik
(GI) und Erziehung (GfE) angehören.
Mit der Einspeisung wissenschaftlicher Arbeiten in das Internet will der Arbeitskreis
zusammen mit den Bibliotheken und der Deutschen Bibliothek eine neue, elektronisch
gestützte "Dissertations-Kultur" auf den Weg bringen. Neben der
bundesweiten Koordinierung der Aktivitäten hat es sich der Arbeitskreis zur
Aufgabe gemacht, die Authentizitätsrechte der Autoren zu schützen, die
Unveränderbarkeit der Arbeiten zu gewährleisten sowie für die sichere
und zugängliche Archivierung zu sorgen. Erste Ergebnisse sind unter der Internet-Adresse
http://alice.physik.uni-oldenburg.de/IuK/dissertationen/ einzusehen.
Kontakt: Prof. Dr. Eberhard Hilf, Tel.: 0441/798-2543; 798-3201

- 25. Juli 1996/158/96
Personalie
Oldenburg. Claudia Kemfert, Ökonomin am Institut für Volkswirtschaftslehre I der
Universität Oldenburg, referierte als einzige weibliche Teilnehmerin auf der internationalen
Tagung "Energy, Economy and Environment" des International Institute for Applied
System Analysis (IIASA) und der Japan Society for Energy and Resources (JSER)
im Juni in Osaka (Japan). In ihrem Vortrag stellte sie die Ergebnisse der von
Prof. Dr. Wolfgang Pfaffenberger (Fachbereich 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften)
geleiteten Arbeitsgruppe des vom Bund geförderten IKARUS-Projekts (Instrumente
für die Entwicklung von Strategien zur Reduktion energiebedingter Klimagasemissionen
in Deutschland) vor.

- 24. Juni 1996/157/96
Fachtagung zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung
Oldenburg. Anläßlich des 10jährigen Bestehens des Weiterbildungskurses
für Krankenpflegepersonal veranstaltet die Projektarbeitsgruppe "Psychologische
Gesundheitsförderung" der Universität Oldenburg eine bundesweite
Fachtagung. Am 30. und 31. August 1996 werden Mediziner, Psychologen und Angehörige
pflegerischer Berufe "Perspektiven einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung"
erörtern. In Referaten werden aktuelle Konzepte von Gesundheitsförderung
dargestellt. Praxisbezogene und erfahrungsorientierte Bausteine gesundheitsförderlichen
Handelns werden in Workshops vorgestellt und diskutiert. Die Leitung der Tagung
übernimmt Dr. Joseph Rieforth vom Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung
der Universität. Dort sind auch weitere Informationen unter Telefon 0441/798-2268/Fax
0441/798-4411 erhältlich.
Der berufsbegleitende Weiterbildungskurs zur psychologischen Gesundheitsförderung
wird, da von Beginn an organisatorisch vom Fernstudienzentrum der Universität
begleitet, inzwischen an acht Universitäten innerhalb der Bundesrepublik
angeboten. Schwerpunktsetzungen und Kursinhalte haben sich mit der Zeit verändert.
An die Stelle der Ausrichtung der Inhalte an psychologischen Therapieformen ist
ein Pflegeverständnis getreten, dem ein bio-psycho-soziales Krankheits- bzw.
Gesundheitsmodell zugrunde liegt. Dabei werden die Patienten als aktive Partner
angesehen. Es zeichne sich ab, so die Veranstalter der Tagung, daß ein solches
Pflegeverständnis zunehmend akzeptiert werde. Seine Grundlagen müßten
aber weiter gefestigt und entfaltet werden. Die Tagung soll einen Betrag für
ein solches "ganzheitlicheres Pflegeverständnis" leisten.

- 23. Juli 1996/156/96
Personalie
Oldenburg. Dr. Luise Giani, Wissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Bodenkunde am
Fachbereich 7 Biologie der Universität Oldenburg, ist vom Niedersächsischen
Umweltministerium in den Beirat der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz
(ehemals Norddeutsche Naturschutzakademie) berufen worden. Giani gehört damit
zu den drei VertreterInnen wissenschftlicher Fachbereiche der Universitäten
Oldenburg, Göttingen und Hannover, die dem Beirat angehören. Die Amtsperiode
des 13köpfigen Gremiums beläuft sich auf fünf Jahre.

- 19. Juli 1996/155/96
Sommerschule für alternative Energiequellen
Oldenburg. Vom 24. Juli bis 6. September veranstaltet die Abteilung Energie- und
Halbleiterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zusammen
mit dem Deutschen Windenergie-Institut in Wilhelmshaven (DEWI) im Auftrag des
Bundesforschungsministers die 5. Sommerschule für Teilnehmer aus Partnerinstitutionen
des ELDORADO-Programms statt. Mit diesem Förderprogramm wird die Nutzung
von Sonne und Wind zur Energieversorgung an geeigneten Standorten in Ländern
der sogenannten Dritten Welt gefördert.
Insgesamt 22 Ingenieure, Techniker und Wissenschaftler aus China (8), Brasilien
(5), Ägypten (4), Indonesien (3), Jordanien (1), sowie Lettland (1) werden
dieses Jahr erwartet. Sie kommen aus verschiedensten Institutionen, die an der
Energieversorgung vor allem ländlicher Gebiete ihres Heimatlandes beteiligt
sind und werden sich über wissenschaftliche Grundlagen und Realisierungsmöglichkeiten
dezentraler Photovoltaik- bzw. Windenergiesysteme unterrichten. Die diesjährige
Sommerschule teilt sich auf in einen Block zur Photovoltaik, der an der Universität
Oldenburg durchgeführt wird, sowie einen Block zur Windenergienutzung, der
am DEWI in Wilhelmshaven stattfindet.
Alle Teilnehmer werden im Rahmen der Sommerschule deutsche Herstellerfirmen
besuchen, um sich intensiv mit den neuesten technischen Entwicklungen sowie modernen
Produktionstechniken vertraut zu machen. Ziel dieser Weiterbildungsveranstaltungen
ist es, Fachleute der Partnerländer aus Stromversorgungsunternehmen, aus
einschlägigen Industrieunternehmen und aus politischen Planungsinstitutionen
in die Lage zu versetzen, ohne Hilfe ausländischer Experten Energieversorgungssysteme
auf der Basis erneuerbarer Energiequellen zu planen, zu realisieren und zu betreiben.
Anschließend sollen sie in der Lage sein, unter den auf dem Markt verfügbaren
Produkten die für ihren Anwendungsfall geeigneten auszuwählen. Ein längerfristiges
Ziel besteht darin, entsprechende Geräte auch im eigenen Lande herzustellen,
wobei zu Beginn die Unterstützung durch deutsche Firmen gedacht ist.
Pressekontakt: Eduard Knagge oder Dr. Joachim Göttsche, Fachbereich
8 - Physik, Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg, Postfach 2503, 26111
Oldenburg, Tel.: (0441)798-3544 bzw. -3402

- 8. Juli 1996/154/96
Geänderte Öffnungszeiten der Uni-Bibliothek
Oldenburg. Die Universitätsbibliothek am Uhlhornsweg ist ab sofort am Sonnabend
nicht mehr geöffnet. Außerdem kann in der vorlesungsfreien Zeit (ab
22. Juli 1996) dort nur bis 20.00 Uhr gearbeitet werden. Die aktuellen Öffnungszeiten
gelten bis Anfang Oktober.

- 8. Juli 1996/153/96
Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien
Oldenburg. Mit großer Mehrheit hat der Senat der Universität die Einrichtung
des Aufbaustudiengangs "Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien"
am Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik beschlossen. Stimmt das Niedersächsische
Wissenschaftsministerium rechtzeitig zu, können sich bereits zum Wintersemester
1996/97 die ersten Studierenden für den neuen Studiengang einschreiben. Nach
den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Neustrukturierung der Doktorandenausbildung
und -förderung soll mit dem Studiengang insbesondere der Anteil von Frauen
unter den Promovierenden erhöht werden.
Gerade vor dem Hintergrund der drastischen Reduzierung von Graduiertenfördermitteln
werde ein institutionell abgesicherter Aufbaustudiengang die Einwerbung von Stipendien
erleichtern können, heißt es in der Antragsbegründung. Neben besseren
Chancen auf finanzielle Förderung solle der Studiengang Magister- und besonders
auch Lehramtsstudierenden, die in der Vorbereitung und Durchführung ihrer
Promotionsverfahren oft Probleme hätten, zu einer effektiveren Promotionsphase
verhelfen. Darüber hinaus erhoffen sich die AntragstellerInnen auch eine
höhere Attraktivität des Standortes Oldenburg und seines kulturwissenschaftlichen
Fachbereichs für qualifizierte DoktorandInnen von außen.
Besonders wichtig ist der Aufbaustudiengang für das Fach Textilwissenschaft,
das nur als Lehramt angeboten wird und in der Regel AbsolventInnen kein Promotionsvorhaben
ermöglicht. Durch den neuen Studiengang wird der Weg geebnet und damit die
"desolate Nachwuchssituation", wie es im Begründungspapier heißt,
verbessert.

- 5. Juli 1996/152/96
Personalien aus der Universität
Oldenburg. Johannes Sikorski, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich 7
Biologie, wurde auf der Tagung "Bacterial Genetics and Ecology" in Nauplia
(Griechenland) von einer internationalen Jury für den besten Forschungsvortrag
junger WissenschaftlerInnen ausgezeichnet. Sikorski stellte unter der Themenstellung
"Natural genetic transformation of Pseudomonas stutzeri in non-sterile soil".
die Ergebnisse seiner Diplomarbeit bei Prof. Dr. Wilfried Wackernagel (Arbeitsgruppe
Genetik) vor.
Oldenburg. Prof. Dr. Dr. Albert Kuhlmann, Gastdozent im Weiterbildenden Studiengang
Ökologie/Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg, wurde zum Ehrenpräsidenten
der ungarischen regierungsnahen Stiftung "Industrie für die Umwelt"
gewählt. Seit ihrer Gründung vor fünf Jahren gehört Kuhlmann
als einziger Ausländer dem Präsidium der Stiftung an. Er ist außerdem
Präsident der Weltkonferenz für Sicherheitsfragen, war langjähriges
Mitglied im Rat von Sachverständigen für Umweltfragen und Gründungsvorsitzender
der Störfallkomission.

- 4. Juli 1996/151/96
A-Capella-Chormusik in der Lambertikirche
Oldenburg. Weltlich-geistliche a-capella-Chormusik präsentiert der Uni-Chor
am Dienstag, 9. Juli 1996, 20.00 Uhr, in der Oldenburger Lamberti-Kirche. Auf
dem Programm stehen ausgesuchte Sätze von Lechner, Schein, Pepping, Schroeder
und anderen sowie einige instrumentale Beiträge.
Der Chor der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg besteht inzwischen
sechs Jahre. Die Konzeption geht auf eine Idee des Chorleiters und Musiklehrers
Manfred Klinkebiel (FB 2 Kommunikation/Ästhetik) zurück. Sie basiert
auf zweisemestrigen Proben- und Konzertphasen, an die sich regelmäßig
zum Wintersemester die Neubesetzung des Chores anschließt. Im Sinne eines
teiloffenen Chormodells können dann alle interessierten SängerInnen
aus Universität, Stadt und Umgebung in den Chor einsteigen, sofern sie a-capella-Chorerfahrung,
entprechende Notenkenntnisse sowie die Bereitschaft zur Einhaltung aller Probentermine
mitbringen.
Der Uni-Chor erarbeitet Werke aller Stilrichtungen. Besondere Berücksichtigung
erfahren Werke junger, unbekannter KomponistInnen, vor allem aber studentische
Kompositionen. So sind in den vergangenen Jahren viele Uraufführungen gesungen
worden, die u.a. durch den "Kompositionswettbewerb des Uni-Chores" zustande
gekommen sind. Dieser wird im folgenden Wintersemester 96/97 zum vierten Mal ausgeschrieben,
diesmal für Vertonungen von Ossietzky-Zitaten.
Pressekontakt: Manfred Klinkebiel, Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik
Tel.: 0441-85823.

- 4. Juli 1996/150/96
Big Band Meeting
Oldenburg. Am Montag, 8. Juli 1996, 20.00 Uhr, findet in der Aula der Universität
ein Big Band Meeting mit der Synthesis Big Band aus Utah (USA) und der Uni Big
Band Oldenburg statt. Die Big Band Synthesis der Brigham Young University besteht
aus den besten jungen Musikerlnnen der Brigham Young University. Sie ist bekannt
geworden durch ihre vielseitige, spontane und kreative Darbietung verschiedenster
Stile der zeitgenössischen afro-amerikanischen Musik, darunter Swing, Blues,
Latin, Rock und Fusion. Die Band spielte u.a. auch auf dem North Sea Festival,
in Montreux, Antibes, Japan, China, Skandinavien und Rußland, gewann verschiedene
Preise und hat neun Platten aufgenommen. Verschiedene Mitglieder der Band haben
zum Teil preisgekrönte Arrangements und Kompositionen zum Repertoire der
Band beigesteuert.
Die Uni Big Band Oldenburg der Universität bringt den amtlichen Sound
der 30er und 40er Jahre, bleibt aber nicht dabei. Unter der Leitung des international
renommierten Jazzmusikers Bernhard Mergner mischen sich Swing und Blues mit Salsa,
Funk und Latin, darunter auch eigens für diese Band geschriebene Kompositionen.
Die für eine Big Band typischen, hierzulande aber selten gehörten Gesangparts
übernimmt Nina Witt.
Pressekontakt: Bernhard Mergner, Fach Musik, Tel.: 0441/798-2316


- 1. Juli 1996/148/96
Universität Oldenburg verabschiedet "Richtlinie gegen sexuelle Diskriminierung
und Gewalt"
Oldenburg. Mit deutlicher Mehrheit hat der Akademische Senat der Carl von Ossietzky
Universität Oldenburg eine "Richtlinie gegen sexuelle Diskriminierung
und Gewalt" verabschiedet. Damit verbunden ist die Einrichtung einer entsprechenden
Arbeitsstelle, die spätestens 1998 ihre Arbeit aufnehmen soll. Eine Arbeitsgruppe
des Senats wird eine Konzeption für die Arbeitsstelle erarbeiten.
Sexuelle Diskriminierung und Gewalt stellten eine massive Störung des
Universitätsbetriebs dar, heißt es in der Präambel der Richtlinie.
Es handele sich um eine Verletzung arbeitsvertraglicher, dienstrechtlicher und
hochschulrechtlicher Pflichten, die als solche verfolgt würden. Als besonders
schwerwiegend werden sexuelle Diskrimierung und Gewalt unter Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen
am Ausbildung- oder Arbeitsplatz und im Studium in Verbindung mit der Androhung
persönlicher oder beruflicher Nachteile bzw. der Zusage von Vorteilen bewertet.
Weiter heißt es, daß sexuelle Diskrimierung und Gewalt vor allem von
Männern ausgingen und sich in der Regel gegen Frauen richteten. Wenn Männer
betroffen seien, sei ihnen der gleiche Schutz wie Frauen zu gewähren.
Als Beispiele für die Formen sexueller Diskrimierung und Gewalt werden
genannt "sexuell herabwürdigender Sprachgebrauch", "sexuell
herabwürdigende Kommentare über das Intimleben und den Körper",
"pornographische und sexuell herabwürdigende Schmierereien im öffentlichen
Raum", "das Kopieren, Anwenden oder Nutzen von pornographischen, sexuell
herabwürdigenden Computerprogrammen im dienstlichen oder Ausbildungszusammenhang",
"körperliche Übergriffe und Vergewaltigung".
Die Arbeitsstelle gegen sexuelle Diskriminierung und Gewalt soll vertrauliche
Beratung sowohl für die Beschwerdeführerin als auch für Vorgesetzte
anbieten. Sind Studentinnen betroffen, so ist die Universitätsleitung zuständig.
Bei begründeter Beschwerde sollen gegen den Beschuldigten "geeignete
Maßnahmen" eingeleitet werden, die sich nach Schwere des Vorfalls differenzieren.
Erwähnt werden in diesem Zusammenhang "Personal- und Versetzungsmaßnahmen".
Es ist vorgesehen, die Richtlinie allen Angehörigen und Mitgliedern der
Universität bekanntzumachen und sie bei Einstellungen und Immatrikulationen
auszuhändigen.
In einer Stellungnahme zeigte sich Deidre Graydon, Frauenbeaufragte der Universität,
erfreut über die Entscheidung des Senats. Sie bezeichnete die Folgen sexueller
Diskriminierung als verheerend. So sei etwa die berufliche Zukunft der Betroffenen
stark gefärdet. Die Richtlinie beabsichtige nicht, erwünschte Beziehungen
und Kontakte an der Universität in irgendeiner Weise einzuschränken.
Unterbunden werden sollten ausschließlich "unerwünschte Kontakte
sowie Grenzüberschreitungen". Graydon: "Die Entwicklung einer Sensibilität
bezüglich zwischenmenschlicher Grenzen ist unabdingbar, wenn wir ein Klima
an der Universität schaffen wollen, in dem die Würde, die Sicherheit
und die persönliche Unversehrtheit aller Hochschulangehörigen gewährleistet
wird."
Pressekontakt: Deidre Graydon, Zentrale Frauenbeauftragte, Tel. 0441/798-2303
oder -2632, Fax -3756.

- 1. Juli 1996/147/96
500.000ster Gast im Uni-Bad
Oldenburg. In diesen Tagen konnte das Schwimmbad der Universität Oldenburg
den 500.000sten Badegast begrüßen. Neben einem kleinen Präsent
freute sich Stefanie Hapke (Foto: rechts Dr. Christian Wopp, Hochschulsportbeauftragter)
darüber, daß sie nun bis zum Jahresende freien Eintritt ins Uni-Hallenbad
hat. Das Bad ist noch bis einschließlich Freitag, 12. Juli 1996 geöffnet.

- 1. Juli 1996/146/96
Prof. Dr. Ilse Mayer-Kulenkampff zum 80. Geburtstag
Oldenburg. Am 6. Juli wird Dr. Ilse Mayer-Kulenkampff, emeritierte Professorin
im Fachbereich 1 Pädagogik, 80 Jahre alt. Mit ihrem Namen ist der Aufbau
der Sozialpädagogik am Hochschulstandort Oldenburg aufs engste verbunden
- zunächst ab 1967 als pädagogische Disziplin im Rahmen der Lehrerausbildung
der Pädagogischen Hochschule, in die das Sozialpraktikum als erste Praxiserfahrung
eingebettet war, später als eigenständige Fachwissenschaft mit dem Diplomstudiengang
Sozialpädagogik/ Sozialarbeit, dessen Entstehung ihrer Weitsicht und Initiative
wesentlich zu verdanken ist.
Sozialpädagogik und Schule - Ilse Mayer-Kulenkampff betont selber, wie
eng auf einander bezogen sie beide Bereiche in ihrem Leben erfahren, wissenschaftlich
verbunden und praktisch-pädagogisch mitgestaltet hat. Hier flossen ihre eigenen
Kindheits- und Jugenderfahrungen im Landerziehungsheim Urspringschule ebenso ein
wie die Lehrerinnentätigkeit an dieser Schule während des Krieges.
Entscheidend für die berufliche Hinwendung zur Sozialpädagogik aber
war ein Jahresstudium in den USA 1948/49 und die Begegnung mit der Gruppenpädagogik,
von Mayer-Kulenkampff selbst als ihr zentraler Motivationsbegriff benannt. Berufsstationen
im Haus Schwalbach, in verschiedenen Nachbarschaftschaftshäusern und in der
Erwachsenenbildung in Kassel brachten eine Vielfalt wissenschaftlich reflektierter
Praxiserfahrung zusammen, die in Oldenburg ausstrahlte und nicht nur die Lehrerausbildung,
sondern ebenso den späteren Diplomstudiengang dauerhaft befruchtete. Beide
Ausbildungen sah Ilse Mayer-Kulenkampff übrigens stets in engstem sachlichen
Zusammenhang miteinander. Daß in den Jahren vor dem Ruhestand ihre wissenschaftliche
Arbeit gemeinsam mit den Kollegen Fooken und Fischer dem Projekt der Schulsozialarbeit
galt, ist überzeugender Ausdruck dieses Denkens in integrativen Bezügen.
StudentInnen erzählen nicht oft über KollegInnen. Sie haben aber
oft über Ilse Mayer-Kulenkampff gesprochen. Das allein ist bemerkenswert..."
so erinnerte Prof. Dr. Raapke anläßlich ihres 70. Geburtstages und
fuhr fort: '...was sie sagten, ist es erst recht: Verehrung sprach daraus, Vertrauen
vor allem, sicher zu sein, was man von ihr erwarten kann - nämlich Gerechtigkeit
und Sicherheit im Urteil und dazu die große Kenntnis der Wissenschaftlerin,
ohne akademische Schnörkel; sie verkörperte ihre Wissenschaft in ihrem
Beruf und zelebrierte sie nicht."
Pressekontakt: Dr. Heike Fleßner , Fachbereich Pädagogik,
Tel.: 0441/798-2024

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