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Pressedienst: September 1996
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- 27. September 1996/183/96
Uni-Bad bleibt geschlossen
Oldenburg. Wegen dringender Wartungsarbeiten muß das Uni-Bad von Montag, 30. September, bis Sonnabend, 5. Oktober, geschlossen bleiben.

- 27. September 1996/182/96
Grundsteinlegung für neues Hörsaalzentrum
Oldenburg. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, darunter Niedersachsens Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt, fand heute die Grundsteinlegung für ein neues Hörsaalzentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg statt.
Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Daxner würdigte in seiner Rede die persönlichen Verdienste von Ministerin Schuchardt. Sie habe "bestimmte Schwerpunkte nicht in die saturierten Zentren abwandern lassen, sondern daran mitgewirkt, daß Oldenburg ein Ort wissenschaftlicher Leistung und Ausstrahlung werden konnte ..." Darüber hinaus hob er den großen Einsatz von Stadt, Region, Universitätsgesellschaft, Wirtschaft und Gewerkschaften für das Hörsaalzentrum hervor. Daxner appellierte in diesem Zusammenhang an die Politik, die Hochschulen endlich "von dem Makel kostenintensiver Belastungen zu befreien". Er kritisierte insbesondere die Bundesregierung, in deren Standortkonzept die Hochschulen "als autonome Körperschaften intelligenter Wissenschaftsherstellung" so gut wie gar nicht vorkämen. Es müsse der Öffentlichkeit deutlich gemacht werden, daß "nur dynamisch sich entwickelnde Hochschulen die wirtschaftliche und soziale Stabilität unseres Gemeinwesens bis weit ins nächste Jahrtausend garantieren".
Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt, die die Grundsteinlegung vornahm, betonte, daß trotz der im Landeshaushalt der Hochschulausbau weitergehe und weitergehen müsse im Hinblick auf die Zukunft der Gesellschaft. Kritisch merkte sie an, daß durch den Rückzug der Wirtschaft im Ausbildungs- und Forschungsbbereich immer mehr Aufgaben den Hochschulen zufallen würden.
Nach knapp zehnjähriger Vorlaufplanung hatte die Landesregierung im Frühjahr endgültig grünes Licht für das Hörsaalzentrum gegeben. Hintergrund sind drängende Raumprobleme der Universität, die in den durch den stetigen Anstieg der StudentInnenzahl verursacht wurden. Das Gebäude umfaßt drei Hörsäle mit 470, 260 und 200 Plätzen, die mit Hilfe mobiler Trennwände auch zu einem Audimax (ca. 1.200 Plätze) kombiniert werden können. Hinzu kommen sechs Seminar- und Gruppenräume sowie ein Sitzungsraum.
Das Hörsaalzentrum, das inklusive Ersteinrichtung 23,63 Millionen DM kostet, wird in Form eines sog. Investorenvorhaben errichtet, d.h. die Universität hat als Bauherr per Dienstleistungsvertrag Planungsleistungen, Ausschreibungen und Baubetreuung vom Staatshochbauamt Oldenburg direkt "eingekauft". Dabei wurde das Generalunternehmen Dyckerhoff & Widmann zu einem Festpreis verpflichtet, der um 200.000 DM unter den 1994 geschätzten Gesamtkosten liegt. Die Fertigstellung ist für Anfang 1998 vorgesehen.
Der Entwurf des Gebäudes stammt von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (GMP) Das Hamburger Architektenbüro, nach dessen Planungen jüngst u.a. das Leipziger Messegelände gebaut wurde, gehört zu den erfolgreichsten in Deutschland. Von ihm stammt auch der Entwurf des neuen Arbeitsamtes sowie des Finanzamtes in Oldenburg. Das z.T. kreisförmige Hörsaalgebäude soll nach den Vorstellungen Meinhard von Gerkans mehr als ein Funktionsbau sein. Nach seinen Aussagen steht es "in Auseinandersetzung mit seiner Nachbarschaft", nämlich einem Universitätsbau aus den sechziger Jahren nach dem Baukastenprinzip (das sog. AVZ) und dem Zentralbereich mit "sehr stark postmodernem Einschlag" (von Gerkan). Das Hörsaalzentrum sei zwar kein "Amphitheater", so der Architekt, aber der Kreis stehe für: "sich zusammenfinden". Die Absicht sei, dem Gebäude Autonomie zu geben und zu zeigen, daß es sich hier um ein wichtiges Gebäude der Universität handele.
Das Hörsaalzentrum bildet die größte Einzelbaumaßnahme an der Universität nach der Fertigstellung des Zentralbereichs (1982) sowie des naturwissenschaftlichen Standorts Wechloy (1984)

- 23. September 1996/181/96
Neumüller und Pleister Ehrensenatoren der Universität
Oldenburg. Heinz Neumüller, Gründer und Chef der CeWe-Gruppe sowie Alleininhaber der Wöltje-Gruppe, und Dr. Christopher Pleister, Vorstandsmitglied der Deutschen Genossenschaftsbank in Frankfurt/M., werden mit der Würde eines Ehrensenators der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ausgezeichnet. Das hat der Akademische Senat der Universität beschlossen. Damit sollen die außergewöhnlichen Verdienste der beiden Persönlichkeiten um die Universität gewürdigt werden.
In einer Stellungnahme hob Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Daxner den "großzügigen Einsatz und die langjährige Unterstützung" Neumüllers für die Oldenburger Hochschule hervor. Mit der Ehrensenatorwürde wolle die Universität zum Ausdruck bringen, daß Neumüller ganz wesentlich zum Gelingen der Aufgaben beitrage, die längst nicht mehr alle vom Staat getragen würden. Im vergangenen Jahr hatte der CeWe-Color-Gründer mit dem Betrag von 1 Million DM die "Heinz-Neumüller-Stiftung" zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Oldenburg ins Leben gerufen. Die Stiftung vergibt jedes Jahr Stipendien für DoktorandInnen aus den Bereichen Wirtschafts-, Natur- und Rechtswissenschaften sowie aus technischen Fachbereichen.
DG-Bank Vorstandsmitglied Dr. Christopher Pleister wird nach den Worten von Präsident Daxner wegen seiner "langjährigen Verdienste als Vorsitzender der Universitätsgesellschaft und als großzügiger Förderer aller Anliegen der Universität" geehrt. Pleister habe auch persönlich sein Engagement für die kulturellen und wissenschaftlichen Belange der Universität in außergewöhnlicher Weise unter Beweis gestellt. Der Banker war von 1986 bis Anfang 1995 Vorsitzender der Universitätsgesellschaft.

- 19. September 1996/180/96
Wissenschaftsgeschichte: Preis für Oldenburger Physiker
Oldenburg. Der Oldenburger Physikabsolvent Christian Sichau hat für seine Diplomarbeit mit dem Titel "Der Joule-Thomson-Effekt - Versuch einer Replikation" den Wilhelm-Dettmering-Preis für Naturwissenschafts- und Technikgeschichte 1996 der Georg-Agricola-Gesellschaft gewonnen. Der Preis ist mit 3000 DM dotiert und wird am 27. September in Berlin auf der Mitgliederversammlung der Gesellschaft im Rahmen des Deutschen Wissenschaftshistorikertages übergeben.
Sichau ist Mitglied der Arbeitsgruppe "Hochschuldidaktik und Wissenschaftsgeschichte" unter der Leitung von Dr. Falk Rieß am Fachbereich 8 Physik der Universität Oldenburg. Seiner Arbeit liegen die Experimente von James Joule und William Thomson zugrunde, die gemeinsam von 1852 bis 1862 das Verhalten von Gasen, die durch eine enge Öffnung strömen, untersuchten. Ein Ziel war dabei, die Effizienz von Dampfmaschinen berechnen zu können, die infolge der industriellen Revolution in England eine überragende Bedeutung gewonnen hatten.
In seiner Diplomarbeit versuchte Sichau, die komplexen Hintergründe aufzudecken, die Joule und Thomson veranlaßten, die Versuche durchzuführen. Im Mittelpunkt stand das Wiederholen der Experimente mit einem in den Werkstätten der Universität hergestellten Nachbau der Originalapparatur.
Hinweis: Dipl.-Phys. Christian Sichau ist zu erreichen unter der Telefonnummer 0441/2489599.

- 19. September 1996/179/96
Universitätsgesellschaft stellt sich vor
Oldenburg. Mit einem jetzt erschienen Prospekt wirbt die Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. für ihre Arbeit zur Unterstützung der Universität. Der Prospekt enthält alle wichtigen Informationen über die Hochschule und den Förderverein.
Die Universitätsgesellschaft will die Universität Oldenburg in Forschung und Lehre, die Beziehung zwischen Universität und Bevölkerung sowie Einrichtungen der Studierenden fördern. U.a. stiftet der Verein einmal im Jahr den Wachsmannpreis für besondere Leistungen bei Diplom- , Magister- und Doktorarbeiten. Seit seiner Gründung 1973 hat der Förderverein die Universität mit rund einer Million Mark unterstützt.

- 16. September 1996/178/96
Neues Gasthörerverzeichnis
Oldenburg. Das neue GasthörerInnenverzeichnis für das Studium generale an der Universität Oldenburg ist soeben erschienen. Es gibt interessierten Menschen die Möglichkeit, sich aus über 150 Veranstaltungen ihr spezielles Studienprogramm zusammenzustellen. Fast alle an der Universität vertreten Fächer haben einen Teil ihres Angebots für Gasthörende geöffnet. Neu ist im kommenden Wintersemester eine Vortragsreihe "Medienpädagogik", in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die neuesten Entwicklungen im Medienbereich und deren Auswirkungen auf die pädagogische Arbeit mit Heranwachsenden referieren.
Die Semestergebühr für das Studium generale beträgt 100 DM. Besondere Zulassungsvoraussetzungen gibt es nicht. Das GasthörerInnenvereichnis kostet 3 DM. Es ist im Oldenburger Buchhandel oder direkt beim Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Universität erhältlich. Beim ZWW sind auch schriftliche Bestellungen möglich (7 DM in Briefmarken beilegen): Universität Oldenburg, ZWW, 26111 Oldenburg. Weitere Informationen unter Tel. 0441/798-4420 oder -2275.

- 13. September 1996/177/96
Personalie
Oldenburg. Prof. Dr. Wolfgang Nebel, Informatiker an der Universität Oldenburg, war der wissenschaftliche Leiter einer Sommerschule zum Thema "Reduktion des Energieverbrauchs intergrierter Schaltungen" in Il Ciocco, Italien. Die Sommerschule, an der mehr als 100 Wissenschaftler aus 24 Ländern teilnahmen, ist Teil des Wissenschaftsprogramms der NATO, das außer von der NATO selbst, von der Universität Oldenburg, dem Oldenburger Informatikinstitut OFFIS sowie zahlreichen Unternehmen unterstützt wird. Ziel der zweiwöchigen Veranstaltung war es, durch insgesamt 23 Vorlesungen weltweit führender Wissenschaftler die neuesten Erkenntnisse dieses Gebietes zugänglich zu machen.

- 13. September 1996/176/96
2000 Unternehmen in regionaler Informationsdatenbank
Oldenburg. Als 2.000. Unternehmen hat sich jetzt eine Wilhelmshavener Firma für Marketing und Telekommunikationsdienste in das Unternehmensinformationssystem UNIS eintragen lassen. UNIS ist Teil des Regionalen Informationssystem RegIS, das von der Arbeitsstelle DIALOG der Universität Oldenburg koordiniert wird. Es stellt Daten über die Leistungspallette hochtechnisierter Betriebe bereit, insbesondere zu Fertigungs- und Produktionsschwerpunkten, zu Dienstleistungsangeboten, zum Technologieeinsatz und zu Kooperationswünschen.
Mehr als 100 kommunale Wirtschaftsförderer und Innovationsberater der Kammern nutzen UNIS, um Firmenkontakte in der Region zu verstärken, Informationen zum wirtschaftlchen Leistungspotiential für externe Interessenten zu bieten und die Effizienz der Beratung zur Wirtschaftsförderung zu steigern. Die Aufnahme in die Datenbank sowie deren Nutzung ist für Unternehmen kostenlos.
Kontakt: Dr. Joobst Seeber, Arbeitsstelle DIALOG, Tel.: 0441/798-2912

- 13. September 1996/175/96
Zurückblicken und Vorausdenken
Oldenburg. Die 13. Pädagogische Woche, die vom 16. bis 20. September 1996 an der Universität Oldenburg stattfindet, steht unter dem Motto "zurückblicken und vorausdenken". Sie wird Montag, 16. September 1996, 11.00 Uhr, im Vortragssaal der Universitätsbibliothek durch den Niedersächsischen Kultusminister, Prof. Rolf Wernstedt und den Präsidenten der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Michael Daxner eröffnet. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Dr. Albert Ilien, Universität Hannover zum Thema "Bildung von gestern - in der Schule von heute - für die Kultur von morgen. Perspektiven jenseits des Wachstums".
In diesem Jahr werden rund 1.600 TeilnehmerInnen zu den 130 Veranstaltungen erwartet. Ganz oben auf der Buchungsliste der LehrerInnen stehen Veranstaltungen zu neuen Unterrichtsformen und alternativen Unterrichtskonzepten. Beispiele: "Lernen lehren - Lerntechniken für SchülerInnen", "Kreative Unterrichtsmethoden", "Individualisierung und Förderung im Unterricht ...", "Soziales Lernen". Das Angebot umfaßt fünfzig Workshops und achtzig weitere Veranstaltungen. Der "Renner" unter den Workshops in diesem Jahr: "Handlungsorientierter Sachunterricht mit Schatzkisten". In diesem Workshop werden von Studierenden zusammengestellte "Schatzkisten" zu Themen des Sachunterrichts vorgestellt und über die Arbeit der Kinder mit solchen "Kisten" berichtet. Der Workshop ist eingebettet in ein Regionalprojekt, an dem u. a. die Grundschule Huntlosen beteiligt ist
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"Anregungen zum Streßabbau" und "Strategien zur Beruhigung des Schulalltags" bilden einen besonderen Themenschwerpunkt. Aktuelle Probleme der Schulentwicklung werden mit einem "Blick über die Grenzen" von VeranstalterInnen aus den Niederlanden, aus Österreich und aus Schweden zur Diskussion gestellt. "Kollegiale Beratung und Supervision" werden in einer Veranstaltungsreihe thematisiert, die am Dienstagnachmittag mit einer Podiumsdiskussion abschließt.
Die Pädagogische Woche an der Universität Oldenburg wird seit Jahren über die Gebühren der TeilnehmerInnen finanziert. Diese Finanzierungsgrundlage und die große Nachfrage sind für den Leiter des Zentrums für pädagogische Berufspraxis, Detlef Spindler, auch ein Beleg für die Handlungszwänge und Belastungen der LehrerInnen in der heutigen Schule. LehrerInnenfortbildung sei heute notwendiger denn je. Sie komme letztlich der Schule und den Kindern zugute.
Pressekontakt: Detlef Spindler, Zentrum für pädagogische Berufspraxis, Tel.: 0441/798-4902

- 11. September 1996/174/96
Innovationspreis für Sounddesign
Oldenburg. Die beiden Oldenburger Physiker Thorsten Ronnebaum und Nils Springer haben den mit 100.000 Mark dotierten Innovationspreis des Deutschen Gründerfonds gewonnen, einer vom Wirtschaftsmagazin "Impulse", vom französischen Konzern Rhone-Poulanc und vom "Stern"getragenen Initiative. Die beiden 28 Jahre alten Absolventen der Universität Oldenburg erhielten die Auszeichnung für die Idee zu einer Firmengründung, die für technische Geräte "Sounddesigns" entwickeln will.
Wie muß eine Küchenmaschine klingen, damit man gern mit ihr arbeitet, wie ein Rasierapparat brummen, damit er nicht zur Verschlechterung der morgendlichen Laune beiträgt, in welcher Tonlage der Staubsauger durch Wohnung gleiten, damit man ihn ertragen kann? Diese Fragen stellen sich Springer und Ronnebaum in ihrer gerade neu gegründeten Firma R & F Sounddesign, für die sie jetzt das notwendige Startkapital bekommen. "Das Geräusch von technischen Geräten entscheidet oft darüber, ob man die Produkte mag oder nicht. Meistens aber werden die Geräusche allein durch Konstruktion, Material und Funktion bestimmt. Das wollen wir ändern", erklären die Physiker. Ihr Ziel: jedem Gerät soll ein individueller Klang verliehen werden.
Und so gehen sie dabei vor: Mit dem sogenannten Kunstkopf, einem hochempfindlichen Schallmeßgerät, und im Studium erworbenen Kenntnissen werden die Geräusche von Geräten analysiert und ihren Ursachen nachgegangen. Sind die Ursachen gekärt, kann die eigentliche Arbeit am Sounddesign beginnen. "Auf optisches Design von Produkten wird heute größter Wert gelegt. Das Ohr aber reagiert nicht weniger empfindlich und kann entscheidend Einfluß auf Annahme oder Ablehung eines Produktes nehmen," ist das Credo Jungunternehmer, die sich sicher sind, daß die Industrie auf ihre Angebote reagieren wird.
Ronnebaum und Springer begannen Ende der 80er Jahre mit dem Physikstudium in Oldenburg. Sehr früh legten sie bereits ihren Schwerpunkt fest und engagierten sich in der Arbeitsgruppe Akustik unter Leitung von Prof. Dr. Volker Mellert. Im vergangenen Jahr legten beide das Diplom-Examen ab. Ronnebaum ist seitdem in der AG Akustik wissenschaftlicher Mitarbeiter, Springer strebt mit Hilfe eines Stipendiums die Promotion an.

- 9. September 1996/173/96
Neues Seminarangebot der Akademie für Weitbildung
Oldenburg. Marketing für Ingenieure, Kommunikationsseminare für Führungskräfte und Fachthemen wie Controlling und Projektmanagement werden jetzt in drei Programmbroschüren zielgruppenspezifisch von der Akademie für Weiterbildung Delmenhorst angeboten. In Kooperation mit dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Universität Oldenburg, veranstaltet die Weiterbildungseinrichtung wissenschaftliche und praxisbezogene Seminare für Fach- und Führungskräfte, um so den Austausch zwischen Hochschule und Wirtschaft zu fördern. Die Programmbroschüren sind bei der Akademie für Weiterbildung, Telefon 04221/1 68 53, Fax 04221/12 93 12 erhältlich.
Die Seminarreihe "Business-to-Business-Marketing" wendet sich an die Gruppe der Vertriebsingenieure. In diesem Bereich finden Ingenieure oft einen Arbeitsplatz, ohne daß ihr Studium sie darauf vorbereitet hätte. Mit insgesamt zehn Seminartagen bietet diese Reihe eine praxisorientierte Vertiefung auch für erfahrene Praktiker. Das Angebot ist auch für Firmen attraktiv, die ihre eigenen Vertriebs- und Einkaufsstrategien überprüfen wollen: Bestandteil des Seminars ist auch das Beschaffungsverhalten sowie Bewertungsverfahren für Angebote und Lieferanten. Weitere Inhalte sind Informationsbeschaffung, Produktpolitik, Vertriebswege, Dienstleistungsmarketing und Vertriebscontrolling.
Kommunikation, insbesondere der "konstruktive Dialog", wird zur Zeit als Führungsinstrument verstärkt ins Blickfeld gerückt. Das Programm enthält für spezifische Anforderungen Seminare zu den Themen Führung von Mitarbeitergesprächen, lösungsorientierte Gesprächsführung für Konfliktgespräche und schwierige Verhandlungen, Moderation für Arbeits- und Projektgruppen sowie Kommunikation und Führung in der Produktion für die Zielgruppe der Meister- und Gruppenleiter. Ergänzt wird dieser Bereich durch das über mehrere Abende laufende Seminar "Verhandlungsführung in Englisch".
Das Projektmanagement steht im Mittelpunkt der Fachseminare. Neben dem klassischen Seminarangebot für Projektleiter ist ein Seminar gezielt für die Projektassistenz entwickelt worden. Abgerundet wird dieser Themenbereich durch das zweitägige Seminar "Projektmanagement mit EDV-Unterstützung". Beide Seminare sind aufeinander abgestimmt und bieten das umfassende Know-how, um Projekte in der Praxis effizient abzuarbeiten. Eine Basisqualifikation "Controlling" kann ab Januar erworben werden.
Alle genannten Seminare können auch auf den speziellen Bedarf einzelner Betriebe zugeschnitten werden. Insbesondere sollen Unternehmen auch verstärkt in Veränderungsprozessen über einen längeren Zeitraum betreut werden.

- 9. September 1996/172/96
CampusRadio eröffnet Offenen FernsehKanal
Zweistündige Livesendung zur Kommunalwahl 1996 in Oldenburg
Oldenburg. Eine Medienpremiere ganz besonderer Art findet am Sonntag, 15. September, in Oldenburg statt. Der Offene Kanal (OK) eröffnet sein Programm mit einer Live-Berichterstattung zum Ausgang der Kommunalwahl 1996. Konzipiert und realisiert wird die Pilotsendung von "CampusRadio", dem Journalistenkurs für HochschulabsolventInnen an der Universität Oldenburg. Im Rahmen dieses Kurses werden 17 AkademikerInnen auf eine Tätigkeit in den Medien (Hörfunk, TV, Print) vorbereitet.
Über Kabel, Sonderkanal 5 (EuroNews), können die BürgerInnen der Stadt Oldenburg sowie der Landkreise Wesermarsch und Ammerland die Wahlsendung in der Zeit von 19.45 bis 21.45 Uhr empfangen. Die Redaktion von CampusRadio berichtet über den Ausgang der Oberbürgermeisterwahl und die Sitzverteilung im Stadtrat. Schon im Vorfeld fragte CampusRadio BürgerInnen der Stadt, ob sie wissen, daß Kommunalwahlen bevorstehen und was sie sich unter der Eingleisigkeit der neuen Kommunalstruktur vorstellen. Außerdem informiert das Wahlstudio über das neue Ausländer- und Jugendwahlrecht, nimmt Wahlplakate und Wahlkampfthemen unter die Lupe, porträtiert die vier OberbürgermeisterkandidatInnen, die zudem live im Studio Rede und Antwort stehen. Als speziellen Service informiert CampusRadio auch über die Wahlergebnisse im Ammerland und in der Wesermarsch. Für musikalische Unterhaltung sorgen Mitglieder der Oldenburger Musikschule.
CampusRadio präsentiert sich mit der Wahlsendung erstmals im Fernsehen. Im Radio ist der Journalistenkurs wöchentlich zu hören. Von ihm stammen vornehmlich die Beiträge für das Hochschulmagazin über die Universitäten Bremen und Oldenburg, das jeden Mittwoch von Radio Bremen 2 (88.3) um 19.10 (bis 20.00 Uhr) ausgestrahlt wird.
Kontakt. CampusRadio, Roland Steiner, Tel.: 0441/798-3681

- 5. September 1996/171/96
Indischer Physiker forscht ein Jahr in Oldenburg
Oldenburg. Prof. Dr. Rajpal Singh Sirohi, Leiter des Labors für Angewandte Optik am renommierten Indian Institute of Technology in Madras (Indien), hat einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Oldenburg begonnen. Sirohi wurde im vergangenen Jahr auf Vorschlag vom Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Optik (Fachbereich Physik), Prof. Dr. Klaus Hinsch, mit dem Humboldt-Preis ausgezeichnet, der jährlich weltweit an etwa 200 herausragende Wissenschaftler in Form eines Forschungsaufenthaltes vergeben wird.
Die Einladung Sirohis geht auf eine langjährige Zusammenarbeit der Oldenburger Physiker mit dem Indian Institute of Technology zurück, die den indischen Physiker schon zweimal nach Oldenburg geführt hat. Sirohi wird während seines Forschungsaufenthaltes an der Entwicklung von optischen Meßverfahren mitarbeiten, die es erlauben, mikroskopisch kleine Verformungen von weniger als einem Tausendstel Millimeter zu messen. Ein Schwerpunkt ist, diese hochempfindlichen Techniken für den praktischen Einsatz auszulegen. Anwendung finden diese Meßverfahren etwa in der Untersuchung von Schädigungsprozessen an historischen Baudenkmälern, einem der Forschungsschwerpunkte der Angewandten Optik in Oldenburg.
Zur Zeit ist Sirohi Präsident der Optischen Gesellschaft Indiens. In diesem Sommer verlieh ihm die International Commission for Optics, die weltweite Vereinigung der in der Optik arbeitenden Wissenschaftler, ihren Galileo-Galilei-Preis. Diese Auszeichnung wird für besondere Leistungen im Gebiet der Optik verliehen, die unter schwierigen Bedingungen, wie etwa in Labors der Dritten Welt, geleistet worden sind.

- 5. September 1996/170/96
Personalie
Oldenburg. Helga Wilhelmer, Dezernentin für akademische und studentische Angelegenheiten, ist von Vizepräsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch anläßlich ihrer 25jährigen Zugehörigkeit zur Universität als Frau gewürdigt worden, die dem Klischee einer Beamtin nicht entspreche. Sie habe sich besonders in den vergangenen Jahren maßgeblich für ein neues Selbstverständnis der Verwaltung der Universität engagiert, das den Servicecharakter für den Wissenschaftsbetrieb und für die StudentInnen betone. In dem von ihr geführten Dezernat könne man bereits die praktische Umsetzung sehen. Wilhelmer war schon für den Gründungsausschuß der Universität tätig.

- 5. September 1996/169/96
Gemeinsamer Protest gegen Sparpolitik
Oldenburg. In einer Resolution übte der Kooperationsausschuß Hochschule-Gewerkschaften der Universität Oldenburg auf seiner heutigen Sitzung heftige Kritik an der Landesregierung. Vor dem Hintergrund der Bonner Sparbeschlüsse leiste die Schröder-Administration "einer einseitigen Umverteilungspolitik" Vorschub, verschärfe die Situation am niedersächsischen Arbeitsmarkt und verhindere eine umfassende Steuerreform. Die Resolution im Wortlaut:
Resolution des Kooperationsausschusses Hochschule-Gewerkschaften
Der Kooperationsausschuß - bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der DGB-Gewerkschaften und des DGB, von Arbeit & Leben und von Wissenschaftlern der Universität und der Fachhochschulen der Region - stellt auf seiner Sitzung vom 05.09.1996 fest:
Die Bundesregierung ist offenbar gewillt, das sogenannte Bonner Sparpaket und das neue arbeitsrechtliche Beschäftigungsförderungsgesetz gegen den breiten Protest der Gewerkschaften und anderer gesellschaftlicher Gruppen durchzusetzen.
Aus gewerkschaftlicher und wissenschaftlicher Sicht ist dies ein Schritt, der die wirtschaftlichen, beschäftigungspolitischen und sozialen Probleme der BRD nicht mildern, sondern verschärfen wird. Das Programm als Ganzes wird die Trennung zwischen Arm und Reich, zwischen Beschäftigten und Arbeitslosen, zwischen Männern und Frauen vertiefen. Dies trifft auch auf die zukünftige Entwicklung in Niedersachsen zu.
In Niedersachsen gibt es derzeit 373.000 registrierte Arbeitslose, 556.000 Sozialhilfebezieherinnen und -bezieher und 2.353.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Allein die Anhebung des Schwellenwertes für den Kündigungsschutz von 5 auf 10 Arbeitnehmer wird in Niedersachsen zukünftig mindestens 400 000 Arbeitnehmer zusätzlich rechtlos stellen. Kündigungen werden erleichtert, Neueinstellungen sind dadurch nicht in Sicht. Das bedeutet auch für Niedersachen: Beschäftigung ist nicht gesichert, sondern Beschäftigte werden verunsichert.
Für Niedersachsen ist der Startschuß zur Aushebelung des Tarifrechts gegeben worden. Bereits jetzt und unter Mißachtung der weiterhin gültigen Manteltarifverträge fordert der Arbeitgeberverband Gesamtmetall seine Mitglieder auf, zum 1.11.96 bei Krankheit die Lohnfortzahlungen auf 80% zu kürzen. Allein in Niedersachsen sind davon ca. 300 Unternehmen mit 90 000 MetallarbeiterInnen betroffen. Weitere Branchen werden folgen.
Ausgerechnet während dieser Angriffe auf das über Jahrzehnte mühsam erstrittene Arbeits- und Tarifrecht und ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem das Angebot der Gewerkschaften für ein Bündnis für Arbeit von Arbeitgebern und der Bundesregierung abgelehnt wurde, fährt auch die niedersächsische Landesregierung einen finanz- und beschäftigungspolitisch kontraproduktiven Kurs.
Ministerpräsident Schröder hat auf der Bundesebene für das Jahr 1996 den Abbau von Steuersubventionen mit verhindert. Seine gleichzeitigen Versprechen zur Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer und der betrieblichen Vermögenssteuer leisten einer einseitigen Umverteilungspolitik Vorschub und verstellen den Weg zu einer umfassenden Steuerreform. Damit wird auch der Druck auf die öffentlichen Finanzen verstärkt, der von der Bundesregierung nahtlos auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auf die Erwerbslosen, die Länder und Kommunen weitergegeben wird.
Die Situation am Arbeitsmarkt in Niedersachsen spitzt sich zu. Populistische Äußerungen des Ministerpräsidenten zur Arbeitszeitverlängerung und zum Sozialabbau fallen zusammen mit der Streichung von beschäftigungspolitischen Maßnahmen durch die Landesregierung. Besonders fatal und abzulehnen ist die Streichung des Ausbildungsplatzprogramms Niedersachsen, des Programms "Jugend-Arbeit-Chancen" und des Programms "Arbeit statt Sozialhilfe".
Gewerkschaften und Wissenschaft fordern von der Landesregierung, die Streichungen zurückzunehmen und die benannten Maßnahmen in einem Landesprogramm für mehr Ausbildung und Beschäftigung zusammen zu führen. Die Finanzierung ist durch die Einsparung auf Grund der niedrigen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst im Landeshaushalt möglich. Dieser Verzicht, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst leisten mußten, ist unverzüglich in Beschäftigungs- und Ausbildungsprogramme umzusetzen.
Die Landesregierung versucht, durch fragwürdige Maßnahmen Löcher im Landeshaushalt zu stopfen. Die geplanten Einschreibgebühren von DM 100 an niedersächsischen Hochschulen sollen zu zwei Dritteln in den Landeshaushalt fließen. Bereits die Umstellungen der Bafög-Förderung auf Dahrlehensbasis, hat dazu geführt, daß junge Menschen aus sozial benachteiligten Familien ein Studium immer schwieriger finanzieren können. Die Einschreibgebühren werden diese Tendenz verstärken und damit die soziale Schieflage an den Hochschulen vergrößern. Mit diesem finanzpolitischen Manöver reiht sich die Landesregierung in die bundespolitische Entwicklung ein und verliert das von Gewerkschaften und Wissenschaftlern gemeinsam angestrebte Ziel der Chancengleichheit vollständig aus den Augen.
Der Landeshaushalt ist überstrapaziert, das ist auch den Gewerkschaften klar. Bisher war es aber auch Konsens zwischen Gewerkschaften, Wissenschaften und Landespolitik, daß die Zukunftschancen des Landes eng mit einer guten Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen verknüpft sind. Dieser Konsens scheint nicht mehr zu bestehen: Bleibt es bei der gegenwärtigen Planung der Landesregierung, so wird sich die jetzt schon desolate Situation an den niedersächsischen Schulen weiter drastisch verschlechtern. Bis zum Jahr 2003 sollen im Vergleich zu 1990 rund 10 % der LehrerInnenstellen abgebaut werden, obwohl sich bis dahin die Zahl der SchülerInnen um mindestens 25 % erhöht haben wird. Dies ist eine Entwicklung, die nicht hingenommen werden kann.
- In einem ersten Schritt müssen zumindest die freiwerdenden LehrerInnenstellen wiederbesetzt werden.
- Als weiteres fordert der Kooperationsausschuß von der Landesregierung die Einrichtung eines 'Runden Tisches', an dem Gewerkschafter, Wissenschaftler und Landesregierung gemeinsam ein Konzept zur Reform der Schule entwickeln sollen, das sich nicht nur den finanziellen Engpässen, sondern den pädagogischen Herausforderungen bei der Ausbildung der jungen Generation stellt. Grundsätzlich ist eine grundlegende Reform des öffentlichen Bildungswesens notwendig, um den gestiegenen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden und um zukünftig einer Zersplitterung und Privatisierung des Schulwesens (z.B. USA) zuvorkommen zu können.
Der Kooperationsausschuß hält es für die zukünftige Entwicklung Niedersachsens für notwendig, von Seiten der Gewerkschaften und der Wissenschaft auf einen beschäftigungs- und bildungspolitischen Pakt mit der Landesregierung hinzuarbeiten.

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