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Pressedienst:
Januar 1997
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31. Januar 1997/31/97
Wirtschaftsberatung im Landkreis Diepholz soll intensiviert werden
Oldenburg. Als richtungsweisend bezeichnete Dr. Jobst Seeber, Leiter der Technologietransferstelle DIALOG an der Universität Oldenburg, die Kooperationsvereinbarung zwischen dem kürzlich an der Universität gegründeten Institut für Regionalentwicklung und Informationssysteme, Regio GmbH, und dem Landkreis Diepholz, die heute in Diepholz unterzeichnet wurde. Ziel der Kooperation ist eine Intensivierung der Wirtschaftsberatung und die Ergänzung der Aktivitäten des Diepholzer Amtes für Kommunalaufsicht und Wirtschaftsförderung. Der neue Beratungsservice wird allen Unternehmen des Landkreises ab sofort kostenfrei zur Verfügung gestellt.
"Für eine positive Unternehmensentwicklung wird es immer wichtiger, den technologischen Wandel frühzeitig zu erfahren bzw. selbst Forschung und Entwicklung einzuleiten", so DIALOG-Leiter Seeber. Daher solle die enge Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsförderung des Landkreises Diepholz und dem Regio-Institut so entwickelt werden, daß sie unmittelbar den dort ansässigen Unternehmen zugute komme. Ab sofort werden die Unternehmen im Landkreis von MitarbeiterInnen des Regio-Instituts und VertreterInnen der kommunalen Wirtschaftsförderung angesprochen und zu einer Erstberatung aufgesucht. Auf Grundlage dieses und folgender Gespräche erfolgt eine Problemanalyse und die Entwicklung konkreter Lösungsansätze, die in vertiefenden Beratungen mit den WissenschaftlerInnen des Regio-Instituts umgesetzt werden.
Die WirtschaftsexpertInnen, IngenieurInnen und RegionalwissenschaftlerInnen des Regio-Instituts arbeiten in enger Verbindung mit der Technologietransferstelle DIALOG an der Universität Oldenburg zusammen. DIALOG ist als ein Knoten im Netz der Technologietransferstellen der niedersächsischen Universitäten direkt in den Informationsfluß der wissenschaftlichen Forschung eingebunden. Auch die enge Zusammenarbeit mit den EU-Verbindungsbüros, mit den landesweiten Einrichtungen der Niedersächsischen Agentur für Technologietransfer und Innovation (NATI) und dem EuroInfoCentre Hannover gewährleistet Regio den Zugang zu allen Informationen, die kompetente innovationsorientierte Wirtschaftsberatung mit internationalem Bezug auszeichnen. Weitere Kooperationen mit Institutionen wie den Wirtschaftskammern, Arbeitsverwaltungen und die entsprechenden Landeseinrichtungen sollen aufgebaut werden.

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31. Januar 1997/30/97
DGB-Chef Schulte: "Halbierung der Arbeitslosigkeit keine Utopie"
Oldenburg. "Nicht der Sozialstaat ist zu teuer, sondern die beschäftigungspolitische Untätigkeit von Politik und Wirtschaft ist es, die viel Geld verschlingt." Diese Auffassung vertrat heute der DGB-Vorsitzende, Dieter Schulte, in seiner Rede anläßlich der Jahreshauptversammlung der Kooperationsstelle Hochschule - Gewerkschaften an der Universität Oldenburg. Die seit rund 15 Jahren betriebene Politik, die eine dramatische Zunahme der Arbeitslosigkeit in dieser Zeit zu verantworten habe, begreife die Globalisierung der Wirtschaft als schicksalhaft und weiche dem sich daraus ergebenden Kostendruck, so Schulte vor zahlreichen Hochschulangehörigen und GewerkschafterInnen.
Die Konsequenz dieser verfehlten Beschäftigungspolitik laute: Senkung der Lohnkosten und Sozialausgaben, Abbau der ArbeitnehmerInnenrechte, um die Gewinne noch weiter zu steigern und damit die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft zu vergrößern. "Es wird ein Wettlauf um geringe Lohnkosten und niedrige Steuern in Gang gesetzt, bei dem am Ende alle die Verlierer sind. Diese Politik kann nicht aufgehen", so der DGB-Vorsitzende. "Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist nötig und möglich. Es ist eine politische Aufgabe mit oberster Priorität". Diese Auffassung sei zwar ebenso profan wie selbstverständlich und würde von jedem Vertreter der Bundesregierung oder der Arbeitgeberverbände in gleicher Weise geäußert, allerdings müsse man sich fragen, warum dann keine Konsequenz gezogen werde, so Schulte weiter. An klaren Alternativen und Handlungsmöglichkeiten mangele es jedenfalls nicht.
Die Alternative, die die Gewerkschaften zu bieten haben, wolle betriebswirtschaftliche Erfordernisse nicht außer Kraft setzen, sie aber um volkswirtschaftliche Rationalität und soziale Verantwortung von Politik und Wirtschaft ergänzen. Schulte: "Wir müssen die vorhandenen Gestaltungsspielräume nutzen, indem wir an die Vorteile unseres Wirtschaftsstandortes anknüpfen und nach Wegen suchen, wie diese Vorteile weiter ausgebaut werden können." In diesem Sinne müsse das hohe Qualifikationsniveau der ArbeitnehmerInnen durch eine Bildungs- und Ausbildungsoffensive erhalten werden. Durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bereich des Umweltschutzes, der Bio- und Gentechnologie sowie in der Informations- und Kommunikationstechnologie müsse die Bundesrepublik ihre Innovationsfähigkeit unter Beweis stellen. Der zentrale Standortvorteil der Infrastrukturausstattung müsse durch eine ökologisch orientierte Verkehrspolitik, vor allem durch den Ausbau des Schienenverkehrs und der transeuropäischen Netze zukunftsweisend erweitert werden. Und letztlich gelte es, den seit Jahren bestehenden Reformstau in der Öffentlichen Verwaltung durch mehr Kundenorientierung und Effizienz aufzulösen.
Einen der entscheidenden Standortvorteile, die die Bundesrepublik zu bieten habe, sah Schulte in seiner Rede besonders gefährdet: "Das Grundverständnis von Sicherheit und sozialem Konsens gerät nach meiner Auffassung mehr und mehr aus den Fugen", gab Schulte zu bedenken. Völlig sicher sei, daß weder Verunsicherung noch sozialer Unfrieden, weder das Gerede über den angeblichen Wohlfahrtsstaat noch die faktisch betriebene Politik der Umverteilung von unten nach oben der Nährboden für einen beschäftigungspolitschen Aufbruch und für eine Innovationsoffensive sei. "Solange sich Politik und gesellschaftliche Gruppen gegenseitig in die Schützengräben treiben, verstreicht wertvolle Zeit für die Lösung der vor uns stehenden Aufgaben", mahnte der Gewerkschafter.
Wenn die Gewerkschaften Sicherheit und sozialen Konsens einforderten, bedeute das aber nicht, das Einsparungen grundsätzlich ausgeklammert werden müßten. Allerdings sei es unverzichtbar, daß es dabei sozial gerecht zugehe, so Schulte. Unverzichtbar sei auch, daß alle Beteiligten sich von ihren "liebgewordenen Ideologien" lösten. Diese Bereitschaft scheine aber genau bei der Regierungskoalition und bei den Arbeitgebern zu fehlen. Gespart würde an den falschen Stellen, vor allem aber an Mitteln für eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Mit dem Einsparen an Mitteln für Forschung und Entwicklung setze die Bundesregierung darüber hinaus die Innovationsfähigkeit aufs Spiel. "All das geschieht nur, weil sich die Verantwortlichen nicht aus dem selbstgeschaffenen Gestrüpp aus Maastricht-Kriterien und dem Versprechen von Steuersenkungen befreien können oder wollen", so der DGB-Chef. Die Gewerkschaften hielten es dagegen vorerst für richtig, keine Steuersenkungen vorzunehmen, um einen größeren Spielraum für gezielte Maßnahmen, für mehr qualitatives Wachstum und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu erhalten.
"Bei allen Kontroversen bleibe ich dabei: Die Halbierung der Arbeitslosigkeit ist keine Utopie. Das Bündnis für Arbeit ist konkret machbar", resümierte Schulte. Endlich müßten jedoch praktische Schritte in der Finanz- und Sozialpolitik, der Tarifpolitik und der betrieblichen Personalpolitik eingeleitet werden. Besonders wirksam seien weitere Schritte zur Verkürzung und Neugestaltung der Arbeitszeit. Dazu gehöre auch die umfassende Verwirklichung der 35-Stunden-Woche in allen Wirtschaftszweigen. Allein hier könnten bis zum Jahr 2000 780.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Voraussetzung sei jedoch, daß Arbeitszeit gegen Lohn getauscht werde.

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30. Januar 1997/29/97
Außeruniversitäre Seminare
Oldenburg. Ein neues Verzeichnis außeruniversitärer Seminarkurse, die in Zusammenarbeit mit regionalen Erwachsenenbildungseinrichtungen angeboten werden, hat das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) and der Universität Oldenburg herausgegeben. In Abend- und Wochenendkursen sowie in Bildungsurlauben geht es u.a. um Qigong, Europa, Rhetorik und Philosophie. Informationen: ZWW, Tel.: 0441/798-4421.

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30. Januar 1997/28/97
Sozialminister Weber besuchte Oldenburger Informatikinstitut OFFIS
Oldenburg. Über die erfolgreiche Aufbauarbeit des Niedersächsischen Krebsregisters informierte sich heute der neue Sozialminister des Landes, Wolfram Weber, bei seinem Besuch des Oldenburger Informatikinstituts OFFIS. Weber wurde von Landtagspräsident Horst Milde, der dem OFFIS-Beirat angehört, und dem neuen Leiter des Landesgesundheitsamtes, Prof. Dr. Adolf Windorfer, begleitet.
Das seit 1993 vom Sozialministerium forcierte Krebsregister geht nach einer Ende 1997 abgeschlossenen Pilotphase nun mit "echten" Daten in die entscheidende Bewährungsprobe. Über die gesetzlichen Grundlagen wird noch beraten. In Abstimmung mit dem Landesbeauftragten für den Datenschutz werden aber bereits anonymisierte Meldungen der im Landesgesundheitsamt (Hannover) angesiedelten Vertrauensstelle in die OFFIS-Registerstelle transferiert. Eine Registerstelle hat nach dem Bundeskrebsregistergesetz die Aufgabe, flächendeckend das Auftreten und die Trendentwicklung von Krebserkrankungen zu beobachten und statistisch-epidemiologisch auszuwerten.
Neben dem Krebsregister interessierte sich Weber vor allem für die von OFFIS entwickelten Geographischen Informationssysteme sowie die Versorgung der Region Weser-Ems durch den leistungsfähigen Internet-Knoten im OFFIS-Gebäude. Dabei stellte sich heraus, daß der Minister selbst ein engagierter "Internet-Surfer" ist.

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29. Januar 1997/27/97
Deutsch-Französisches Doppeldiplom
Oldenburg. Vor sechs Jahren schufen die Universitäten Oldenburg und Le Havre für ihre StudentInnen die Möglichkeit, im Bereich Ökonomie ein sogenanntes Doppeldiplom zu erlangen. Danach können Studierende des Studiengangs Diplom-Kaufmann durch Studienaufenthalte in Oldenburg bzw. Le Havre sowohl das deutsche als auch französische Examen ablegen, was ihre Berufsaussichten erheblich verbessert. Ein wichtiger Sponsor dieses auf ein immer stärker zusammenwachsendes Europa zielenden Projekts ist der Verband der Nordwestdeutschen Metallindustrie.
Die Evaluation der norddeutschen wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten, der sich neben Hamburg, Bremen und Rostock auch Oldenburg unterzog, ergab eine ausgesprochen positive Bewertung des Doppeldiplommodells. Das wird auch durch den erfolgreichen Berufseinstieg der ersten AbsolventInnen mit dem deutschen und französischen Diplom bestätigt.
Das Oldenburger Modell zeichnet sich durch eine besonders hohe Flexibilität aus. Die Studierenden durchlaufen drei Stufen der Ausbildung:
- die Fachsprachausbildung bis zum Vordiplom,
- das Auslandsstudium nach dem Oldenburger Vordiplom bis zum französischen Vordiplom und
- die Phase bis zum französischen Diplom, nachdem das Oldenburger Diplom erreicht wurde.
Nach jeder einzelnen Phase ist es möglich, sich mit dem Erreichten zu begnügen und in das Normalstudium zurückzukehren oder auch die Universität zu wechseln. Das Oldenburger Modell ist so im Gegensatz zu anderen nicht mit einer Bindung auf die Dauer des gesamten Studiums verknüpft. Ein wichtiges weiteres Element im Rahmen dieser Ausbildung ist das Tutorensystem. Dabei betreuen die jeweils älteren Studierenden aus der Partneruniversität ihre KommilitonInnen an der gastgebenden Universität, die sich noch auf das Auslandsstudium vorbereiten.
Nach Willen des Fachbereichs soll das Modell auch auf den englischsprachigen und italienischen Raum ausgedehnt werden. Erfolgversprechende Kontakte wurden bereits mit der Universität Sheffield aufgenommen, gleiches soll auch mit der Universität Siena in Kürze geschehen. Dabei baut der Fachbereich auf Partnerschaftsbeziehungen auf, die im Rahmen des ERASMUS-Programms mit englischen, italienischen, spanischen, schwedischen und finnischen Universitäten gewachsen sind.
Für das Internationalisierungsprogramm hat der Fachbereich Wirtschafts- und Rechtswissenschaften an der Universität Oldenburg eine Dauerstelle eingerichtet, die im wesentlichen vom Verband der Nordwestdeutschen Metallindustrie finanziert wurde.

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27. Januar 1997/26/97
Vortrag über Zauberladen
Oldenburg. Prof. Dr. Birgit Dankert (Hamburg) hält am Freitag, 31. Januar, 18.00 Uhr, im Raum A1-0-007, einen Vortrag mit dem Titel "Der Zauberladen. Kinderbibliotheken zwischen Märchenbüchern und Computern." im Rahmen der Vortragsreihe Medienpädagogik.

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24. Januar 1997/25/97
Möglichkeiten und Grenzen der experimentellen Archäologie
Oldenburg. Prof. Dr. Mamoun Fansa, Honorarprofessor am Historischen Seminar, Fachbereich 3 Sozialwissenschaften der Universität Oldenburg, hält am Donnerstag, 30. Januar 1997, 16.00 Uhr c.t. im Vortragssaal der Universitätsbibliothek seine Antrittsvorlesung mit dem Thema "Möglichkeiten und Grenzen der experimentellen Archäologie". Fansa ist Direktor am Staatlichen Museum für Naturkunde und Vorgeschichte.

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24. Januar 1997/24/97
Deutsche Universitäten nach 1933, 1945 und nach 1989
Oldenburg. "Deutsche Universitäten nach 1933, 1945 und nach 1989 - Entwicklungen, Verwicklungen, Abwicklungen" ist der Titel eines Vortrages, den der amerikanische Historiker Prof. Dr. Mitchell Ash, University of Iowa (USA) am Donnerstag, 30. Januar 1997, 14.00 Uhr c.t. im Vortragssaal der Universitätsbibliothek hält. Das Historische Seminar und der Präsident der Universität haben ihn nach Oldenburg eingeladen. Ash ist ein international angesehener Wissenschaftshistoriker, der sich vor allem mit der neueren deutschen Wissenschaftsgeschichte auseinander gesetzt hat. Zu seinen bevorzugten Themen gehören u.a. die Erforschung der deutschen USA-Emigranten nach 1933. Ash, der mehrfach Gastprofessuren an deutschen Universitäten übernommen hat, wird ab Herbst 1997 als Ordentlicher Professor an der Universität Wien lehren und forschen.

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24. Januar 1997/23/97
Humanist mit Sinn für das Praktische
Oldenburg. "Als einen Humanisten mit Sinn für das Praktische" hat heute Präsident Prof. Dr. Michael Daxner den Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Dietrich Raapke bezeichnet, der heute im Rahmen eines Festaktes emeritiert wurde. Er sei voller Bewunderung für einen Wissenschaftler, der viele Gedanken zur aufgeklärten Breitenerziehung in die öffentliche Bildungsarbeit integriert habe. Raapke habe sowohl für die Schule als auch für den Bereich der Weiterbildung Akzente gesetzt, die ihm einen herausragenden Platz unter den Erziehungswissenschaftlern sicherten.
Raapke, 1929 in Hannover geboren, absolvierte in den Nachkriegsjahren zunächst eine Landwirtschaftslehre, bevor er sich 1951 an der PH Göttingen einschrieb. Nach dem Lehrerexamen studierte er an der Universität Göttingen weiter und promovierte 1957. Danach engagierte er sich in der Erwachsenenbildung und wurde Leiter des Weiterbildungsbereich an der Universität Göttingen ("Göttinger Seminarkurs"), wo er modellhaft Grundlagen für die gesamte wissenschaftliche Weiterbildung an deutschen Hochschulen legte.
1965 wurde der Erziehungswissenschaftler an die damalige Pädagogische Hochschule in Oldenburg berufen, die er unmittelbar vor Gründung der Universität von 1970 bis 1972 leitete. In dieser Zeit machte er sich bundesweit als Verfechter einer wissenschaftlichen Lehrerausbildung einen Namen, die in Oldenburg durch ihre Integration in die Universität verwirklicht wurde.
Als die Universität 1979 führungslos war, beauftragte ihn das Wissenschaftsministerium in einer besonders schwierigen Phase für ein Jahr mit der Leitung. Anschließend wurde er für zwei Jahre vom Konzil zum Vizepräsidenten gewählt. In dieser Zeit habe er mit Blick für das Wesentliche wichtige Weichen für die Hochschule gestellt, was viel zu ihrer guten Entwicklung und Absicherung in den 80er Jahren beigetragen hätte, meinte Daxner dazu.
Bis zuletzt war Raapke in der Lehrerausbildung, die er als Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission für Lehrerausbildung stark beeinflußte, stark engagiert. Aber nicht allein dort. Mit der wissenschaftlichen Weiterbildung will er sich auch nach seiner Emeritierung beschäftigen - im Wolfgang-Schulenberg-Institut, das nach seinem früh verstorbenen wissenschaftlichen Weggefährten benannt wurde.

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23. Januar 1997/22/97
Vortrag über Photovoltaik
Oldenburg. Einen englischsprachigen Vortrag zum Thema "Photovoltaics - Status and Perspectives" wird Prof. Dr. Joachim Luther, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Freiburg), am 29. Januar 1997 um 16.15 Uhr im großen Hörsaal am Standort Wechloy der Universität halten. Luther war vor seinem Ruf nach Freiburg 1993 Professor an der Universität Oldenburg, wo er Ende der 70er Jahre im Fachbereich 8 Physik die Forschungen zu den physikalischen Grundlagen erneuerbarer Energien und das Energielabor initiierte.

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22. Januar 1997/21/97
Einschreibungsfrist für das Fernstudium verlängert
Oldenburg. Die Einschreibungsfrist für das Sommersemester 1997 an der FernUniversität Hagen als Gast- oder KurszweithörerInnen ist bis zum 14. Februar 1997 verlängert worden. Darauf weist das Fernstudienzentrum der Universität Oldenburg hin.
Gast- bzw. KurszweithörerInnen werden nicht in einem Studiengang zugelassen, sondern belegen Kurse nach freier Wahl aus den Bereichen Wirtschaft, Elektrotechnik, Informatik, Mathematik und Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Für Klausuren werden Leistungsbescheinigungen ausgestellt, die bei einem späteren Wechsel in den gewünschten Studiengang teilweise angerechnet werden können. Außerdem können sich die TeilnehmerInnen mit Hilfe ausgewählter Kurse auf ein Studium vorbereiten oder ihre Studienentscheidung überprüfen.
Informationen und Einschreibunterlagen sind im Fernstudienzentrum der Universität Oldenburg, (Tel.: 0441/798-4416) oder in seiner Außenstelle in Emden (Tel.: 04921/6090) zu erhalten.

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22. Januar 1997/18/97
DGB-Bundesvorsitzender Dieter Schulte spricht in der Uni
Oldenburg. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Dieter Schulte, wird am 31. Januar 1997 an der Jahrestagung der Kooperationsstelle Hochschule - Gewerkschaften in Oldenburg teilnehmen. Um 10.15 Uhr spricht Schulte im Vortragssaal der Universitätsbibliothek über "Strategien für mehr Arbeit und soziale Gerechtigkeit", anschließend diskutiert er mit dem Hauptvorstandsmitglied der Deutschen Postgewerkschaft (DPG), Michael Sommer, über die Zukunft der Arbeit. Am Nachmittag folgen weitere Vorträge im Rahmen der Jahresveranstaltung: "Wirtschaftspolitik und Arbeitsmarkt" von Prof. Dr. Jürgen Hoffmann (Hochschule für Wirtschaft und Politik, Hamburg), "Dienstleistungsgesellschaft und Arbeitsmarkt" von Prof. Dr. Walter Siebel (Universität Oldenburg), "Umweltpolitik und Arbeitsmarkt" von Prof. Dr. Helmut Spitzley (Universität Bremen).
Kontakt: Dr. Thea Dückert, Kooperationsstelle, Tel.: 0441/798-2910,
Pressekonferenz: 13.15 Uhr, Verwaltungsgebäude, Ammerländer Heerstr. 114-118, Raum 322

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21. Januar 1997/20/97
Personalien aus der Universität
Oldenburg. Prof. Dr. Friedrich W. Busch, Erziehungswissenschaftler am Fachbereich 1 Pädagogik der Universität Oldenburg, hat die Einladung der Universität Graz (Österreich) auf eine Gastprofessur im Sommersemester 1997 angenommen. Busch wird Vorlesungen und Seminare zur international-vergleichenden Bildungsforschung halten.

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21. Januar 1997/19/97
Antrittsvorlesung im Fach Musik
Oldenburg. Ihre Antrittsvorlesung mit dem Titel "Kompositorische Arbeit zwischen Improvisation und ausnotierter Musik" hält Prof. Violeta Dinescu am Freitag, 24. Januar 1997, 18.00 Uhr, Kammermusiksaal, Bauteil A 11 (Eingang Ammerländer Heerstraße) der Universität Oldenburg. Dinescu wurde auf eine Professur für Angewandte Komposition am Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik berufen. Ihr umfangreiches Werkverzeichnis enthält Kompositionen für unterschiedliche Besetzungen, außerdem schrieb sie die Musik für den Stummfilm "Tabu" von F. W. Murnau.

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20. Januar 1997/17/97
Improvisationsworkshop
Oldenburg. "Musik bewegt sich im Raum" ist das Thema eines Workshops mit dem Komponisten und Musiktheoretiker Diether de la Motte, den der Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik der Universität für alle Interessierten am 25. und 26. Januar, 10.00 Uhr, im Kammermusiksaal anbietet. Im Vordergrund steht die Erarbeitung von Improvisationskonzepten mit Bewegungselementen.

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17. Januar 1997/16/97
Christopher Pleister zweiter Ehrensenator der Universität
Oldenburg. Der Frankfurter Bankier Dr. Christopher Pleister ist wegen seiner großen Verdienste um die Universität Oldenburg heute auf Beschluß des Senats zum Ehrensenator ernannt worden. In einem Festakt bezeichnete ihn Präsident Prof. Dr. Michael Daxner als einen "intellektuellen Wirtschaftskapitän, für den Kunst und Wissenschaft gleichberechtigte Lotsen für nachhaltige Entwicklungen in der zivilen Gesellschaft darstellen."
In der Begründung des Senats für die Auszeichnung werden die Verdienste Pleisters als Vorsitzender der Universitätsgesellschaft (1986-1995) hervorgehoben. Er habe sich in Wirtschaft und Politik mit großem Erfolg dafür eingesetzt, Vorurteile gegenüber der Universität abzubauen. In seiner Amtszeit seien zudem "signifikante Vorhaben" ins Werk gesetzt worden, die ohne seine Unterstützung nicht möglich gewesen wären - darunter das Gästehaus der Universität, die endgültige Gestaltung des Wachsmann-Preises und zahlreiche wissenschaftliche Veranstaltungen.
Darüber hinaus hat sich der Bankier, der auch Lehrbeauftragter an der Universität war, aus seiner beruflichen Position für Kunst, Musik und Literatur sehr engagiert. Herausragendes Beispiel ist die in Oldenburg initiierte "Literatour Nord", deren jährlich ausgewiesener Preis in Höhe von 50.000 Mark schon heute zu den angesehensten Literaturpreisen Deutschlands gehört. Ohne Pleister wäre dieses langfristig angelegte Projekt nicht zustande gekommen.
Pleister (48) studierte Volkswirtschaft an der Universität München, wo er auch promovierte. Nach Führungsaufgaben bei der Landesgenossenschaftsbank Hannover und der Landkreditbank Hallbaum, Maier & Co, Hannover, wechselte er 1985 nach Oldenburg zur Norddeutschen Genossenschaftsbank AG, wo er 1988 Vorstandsmitglied wurde. Seit 1990 ist er Mitglied des Vorstandes der DG Bank in Frankfurt am Main. Pleister ist nach dem Oldenburger Unternehmer Heinz Neumüller der zweite Ehrensenator der Universität Oldenburg.

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17. Januar 1997/15/97
Lesung über Naziverbrechen in Wehnen
Oldenburg. Aus seiner Dissertation über "Hungertod und 'Euthanasie' in der Heil und Pflegeanstalt Wehnen" während der Nazizeit liest der Oldenburger Historiker Dr. Ingo Harms am Mittwoch, 22. Januar, 20.00 Uhr, in der Carl von Ossietzky -Buchhandlung. Harms wies in seiner Untersuchung, die auch als Buch erschienen ist*, nach, daß mindestens 1500 Patienten in Wehnen Opfer der NS-Euthanasie wurden und zwar vornehmlich dadurch, daß man sie verhungern ließ. Die meisten Opfer gab es während der Kriegszeit, jedoch begann das vermeidbare Sterben offenbar schon 1936 und steigerte sich bis zum Kriegsende. Auch nach der Befreiung setzte sich die Übersterblichkeit fort und erreichte erst 1948 einen normales Niveau. Neben den Opfern handelt das Buch auch von den "willigen Vollstreckern". In ihm wird nachgewiesen, daß es zum "Krankenmord", so Harms, keines Befehls bedurfte. Vielmehr handelten Ärzte und Verwaltungsbeamte in eigener Initiative. Nach der Befreiung wurden die Täter und SchreibtischtäterInnen nicht etwa zur Rechenschaft gezogen, sondern konnten ihre Karrieren fortsetzen.
*Ingo Harms, "Wat mööt wi hier smachten... - Hungertod und 'Euthanasie' in der Heil und Pflegeanstalt Wehnen im Dritten Reich" .Verlagsdruck und Verlagskooperative GmbH Osnabrück, Oldenburg 1996, 29,80 DM, ISBN 3-925713-25-5

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16. Januar 1997/14/97
Personalie
Oldenburg. Prof. Dr. Detlef Hoffmann, Kunsthistoriker am Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik der Universität Oldenburg, hält am Sonnabend, 18. Januar 1997, 18.00 Uhr, den Festvortrag zur offiziellen Eröffnung des Museums der Arbeit in Hamburg. Hoffmann lehrt und forscht seit 1981 in Oldenburg. Von 1992 bis 1995 war er an das Kulturwissenschaftliche Institut des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen beurlaubt.

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16. Januar 1997/13/97
Workshop für Männer
Oldenburg. Einen Wochenendworkshop für studierende Männer führt die Psychosoziale Beratungsstelle (PSB) der Universität zusammen mit ProFamilia Oldenburg am Sonnabend und Sonntag, 18. und 19. Januar 1997, ab 10.00 Uhr in der PSB am Universitätsstandort Uhlhornsweg (A4-1-138) durch. Gemeinsam mit anderen sollen die Teilnehmer ihre Rollen und Leitbilder als Männer in der Gesellschaft reflektieren. Anmeldung über Tel. 0441/798-4400.

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16. Januar 1997/12/97
Personalie
Oldenburg. Prof. Dr. Jürgen Taeger (42) hat den Ruf auf eine Professur für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Rechtsinformatik am Fachbereich 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Universität Oldenburg angenommen. Taeger studierte Sozial- und Rechtswissenschaften in Berlin und Hannover. 1987 promovierte er mit einer Arbeit über die "Offenbarung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen". 1994 erfolgte seine Habilitation mit einer Schrift über "Außervertragliche Haftung für fehlerhafte Computerprogramme". Bevor Taeger nach Oldenburg kam, übernahm er Lehrstuhl-Vertretungen an den Universitäten Lüneburg, Hannover, Frankfurt/O. und Greifswald. 1995 nahm er den Ruf auf eine Professur für Zivilrecht an der TU Ilmenau an. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Haftungsrecht, privates Umweltrecht, Recht der Datenverarbeitung und Entwicklung juristischer Informationssysteme.

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14. Januar 1997/11/97
Vortrag über Wissenschaftsjournalismus
Oldenburg. Der Wissenschaftsjournalist bei der Wochenzeitung "Die Zeit", Gero von Randow, hält am Montag, 20. Januar 1997, um 16.15 Uhr im Universitätsstandort Wechloy (Raum W2-1-148) einen Vortrag zum Thema "Wissenschaftsjournalismus: Welche Faktoren beeinflussen seine Qualität?". Randow zeigt darin, wie unterschiedliche Interessen von Verlegern, Forschern und Unternehmern im Wissenschaftsjournalismus zusammenwirken.

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14. Januar 1997/10/97
Betonung der "Universitätsstadt Oldenburg"
Oldenburg. Es sei an der Zeit, daß die "Oberen der Stadt" den Begriff Universitätsstadt Oldenburg häufiger benutzten, um das Bewußtsein für die Universität außerhalb und innerhalb der Region stärker zu verankern. Das erklärte gestern der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft, Peter Waskönig, im Staatstheater Oldenburg anläßlich des dritten Theaterabends für Angehörige der Universität und Mitglieder der Universitätsgesellschaft zum Neuen Jahr. 10 % der Bevölkerung gehöre bereits zur Universität, die sowohl kulturell als auch wirtschaftlich für die Stadt von überragender Bedeutung sei. Deshalb müsse die Stadt deutlich machen, daß jeder Student und jeder Wissenschaftler in Oldenburg willkommen sei. Im ausverkauften Staatstheater wurde für das universitäre Publikum Shakespeares "Sommernachtstraum" gegeben.

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14. Januar 1997/9/97
25.000 Sendeminuten
Oldenburg. Eine umfangreiche Sammlung von Fernsehmitschnitten aus der Zeit des Umbruchs und der Wende in der DDR wurde dem Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik vom "Bremer Institut Film Fernsehen" übergeben. Das Filmmaterial umfaßt etwa 25.000 Sendeminuten und stammt aus beiden deutschen Staaten sowie von internationalen Sendern. Zusammen mit dem Material, das die Arbeitsgruppe "DEFA - Filme als Quellen für Politik und Kultur in der DDR" (Leitung Gebhard Moldenhauer, Fachbereich 3 Sozialwissenschaften) bereits archiviert hat, verfügt die Universität nun über einen einzigartigen Dokumentationsfundus der Geschichte der DDR.

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13. Januar 1997/8/97
"Erkundung Arbeitswelt"
Oldenburg. Einen Workshop "Erkundung Arbeitswelt" für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften führt die Zentrale Studienberatung der Universität Oldenburg in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt am 23. und 24. Januar im Gästehaus der Universität durch. Darin werden Erkundungen der Berufsfelder durchgeführt und es wird über Berufsmöglichkeiten informiert. Anmeldungen: Zentrale Studienberatung, Tel. 0441/798-4405.
Kontakt: Margrit Ladenthin, Zentrale Studienberatung, Tel.: 0441/798-2466

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10. Januar 1997/7/97
Vorbereitung der IAUP-Weltkonferenz
Oldenburg. Zu einer ersten Sitzung in Oldenburg ist der designierte Vorstand der International Assocation of University Presidents (IAUP) zusammengekommen, dem neben Präsident Prof. Dr. Michael Daxner (Oldenburg) der Däne Prof. Dr. Sven Caspersen, Rektor der Universität Aalborg, und der Ire Prof. Dr. Ed. Walsh, Präsident der University of Limerick, angehören. Die Zusammenkunft, an der auch der IAUP-Generalsekretär, Joseph van der Perre, teilnahm, diente der Vorbereitung der Weltkonferenz in Brüssel 1999. Der IAUP gehören weltweit über 600 Rektoren und Präsidenten von Universitäten auf allen Kontinenten an.

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8. Januar 1997/6/97
Ausstellung zur Umweltbildung
Oldenburg. Vom 15. Januar bis zum 11. Februar zeigt das fächerübergreifende Projekt "Umweltbildung" der Universität Oldenburg im Vortragssaal der Bibliothek eine Ausstellung zum Thema "Umweltbildung - Theorie, Institutionen, Sinneserfahrung". Zu der Darstellung theoretischer Ansätze in der Umweltbildung aus Vergangenheit und Gegenwart werden Lernorte vorgestellt und Sinneserfahrungsobjekte zum Ausprobieren angeboten.

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8. Januar 1997/5/97
Universitäten Oldenburg und Maryland veranstalten Virtuelles Seminar für Fernstudienexperten
Oldenburg. Ein "virtuelles Seminar" via Internet für Fernstudienexperten veranstalten das Fernstudienzentrum der Universität Oldenburg und die Universität von Maryland (USA). 45 WissenschaftlerInnen und BildungsexpertInnen aus den USA, Europa und Afrika nehmen daran teil. Finanziert wird diese bisher einzigartige Veranstaltung von der Stiftung der US-Telefongesellschaft AT&T. Sie zeichnete das Seminarkonzept der Leiter der Fernstudieninstitutionen in Oldenburg und Maryland, Ulrich Bernath und Eugene Rubin, mit einem Preis von 70.000 Dollar aus.
Das Seminar dauert drei Monate und beschäftigt sich in den ersten Wochen mit den grundlegenden Erfahrungen, Modellen und Theorien des Fernstudiums und der Fernlehre. Dabei können sich die TeilnehmerInnen mit den "Päpsten" des Fernstudiums auseinandersetzen, die dem Seminar als Experten zugeschaltet sind: Prof. Dr. Börje Holmberg (Lund/Schweden), Prof. Dr. Otto Peters (Hagen/Deutschland), Dr. Gary Miller (State College/Pennsylvania) und Dr. Tony Bates (Vancouver/Kanada). In der zweiten Hälfte werden Projekte vorgestellt und diskutiert, die von den TeilnehmerInnen selbst konzipiert wurden. Der Austausch der Informationen wird allein über das Internet gesteuert.
Bernath, auch Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft für das Fernstudium an Hochschulen, sagte zur Begründung des Seminars, es gäbe sehr wenige Möglichkeiten für Fernstudienexperten, intensiv Erfahrungen mit neuen Fernstudienprogrammen auszutauschen. Das virtuelle Seminar sei ein Schritt dahin, das zu praktizieren, was heute als Anspruch an die Fachleute gerichtet wird. Weltweit wachse nicht zuletzt wegen der großen Möglichkeiten der neuen Technologien die Bedeutung des Fernstudiums, das vergleichsweise kostengünstig Wissen vermittle. Der Amerikaner Eugene Rubin betont, daß das Fernstudium sich schon jetzt als innovativster Zweig im Bildungsbereich erwiesen habe.
Kontakt: Ulrich Bernath, Zentrale Einrichtung Fernstudienzentrum, Universität Oldenburg, e-mail bernath@zef.uni-oldenburg.de, Tel.: 0441/798-4415, Fax: -4414

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8. Januar 1997/4/97
Broschüre zu Jüdischen Studien an der Universität Oldenburg
Oldenburg. Zur Einrichtung des Magister-Teilstudiengangs "Jüdische Studien" an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist eine gleichnamige Broschüre als Band Nr. 84 in der Reihe "Oldenburger Universitätsreden" erschienen. Der Band enthält Vorträge des Theologen Prof. Dr. Rolf Rentorff (Heidelberg) zum Thema "Warum Jüdische Studien?" und des Psychoanalytikers Prof. Dr. Aron R. Bodenheimer (Zürich) "Was der Jude weiß. Und was er niemals wissen kann". Außerdem sind die Grußworte des Dekans des Fachbereich 3 Sozialwissenschaften Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg, des Universitätspräsidenten Prof. Dr. Michael Daxner, der Niedersächsischen Kultusministerin Helga Schuchardt und der Oldenburger Rabbinerin Bea Wyler aufgenommen worden. Im Vorwort wird daran erinnert, daß die Traditionen des Judentums die abendländische Kultur viel stärker und mit tiefreichenden Wirkungen geprägt habe, als vielen bewußt sei. Der Studiengang soll (jeweils unter dem Blickwinkel des jüdischen Lebens) Literatur, Philosophie, Geschichte und Politik vermitteln und damit weit über die reine Judaistik hinausgehen.
Die Broschüre ist für 6,- Mark erhältlich beim Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg, Postfach 25 41, 26015 Oldenburg, Tel.: 0441/798-2261.

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6. Januar 1997/3/97
Von Kopf bis Fuß auf Hanf eingestellt
Oldenburg. "Von Kopf bis Fuß auf Hanf eingestellt" ist das Motto einer Ausstellung, die das Fach Textilwissenschaften der Universität Oldenburg in der Volkshochschule Cloppenburg vom 13. bis 30. Januar präsentiert. Die Ausstellung ging aus einem Seminar über Hanfanbau und -nutzung im Sommersemester '96 hervor.
Vorurteile und Unwissenheit gegenüber der alten Kulturpflanze Hanf abzubauen und die Diskussion von der einseitigen Rauschmittelproblematik auf die gesamte Pflanze zu lenken, sei das Ziel der Ausstellung, erklärte dazu die Textilwissenschaftlerin Prof. Ingrid Köller. Hanf, seit 12.000 Jahren als Kulturpflanze in China bekannt, gehört seit 1000 vor Chr. bis ins 19. Jahrhundert hinein zu den am meisten angebauten Pflanzen der Welt. Sie diente als Rohstoffgrundlage für Papier, Textilien, Nahrungsmittel und Medizin und war auch als Rauschmittel in rituellen Zusammenhängen immer von großer Bedeutung. Erst zu Beginn dieses Jahrhunderts verschwand Hanf weitgehend in Europa von den Feldern, weil er nicht mit der Baumwoll-, Chemiefaser- und Pharmaindustrie sowie der Holzindustrie (für die Papierherstellung) konkurrieren konnte.
Obwohl es bereits seit 1964 möglich ist, "rauschfreien" Hanf (THC-arm) zu züchten, wurde in der Bundesrepublik der Hanfanbau 1971 ganz verboten und erst im vergangenen Jahr unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Der Grund: die Pflanze, deren systematischer Anbau von der EG bereits seit 1980 gefördert wird, ist nicht nur vielseitig, sondern auch ökologisch außerordentlich interessant. Heute wird Hanf in der Papier-, Chemie-, Baustoff-, Auto-, Nahrungsmittel-, Pharma- und nicht zuletzt in der Textil- und Bekleidungsindustrie verwendet. Bekleidung aus Hanf, die u.a. in der Cloppenburger Ausstellung gezeigt wird, ist hautfreundlich, haltbar, formaldehyd- und pestizidfrei und kann zur Entsorgung einfach auf den Komposthaufen geworfen werden.
Kontakt: Prof. Ingrid Köller, Textilwissenschaften, Tel.: 0441/798-2582
Hinweis: Die Ausstellung wird am 12. Januar 1997 um 16.00 Uhr in der Volkshochschule Cloppenburg, Altes Stadttor, eröffnet. Tel.: 04471-946915

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3. Januar 1997/2/97
Behinderte Frauen: Allzu oft allein und ohne Arbeit
Oldenburg. Im Auftrag des Nordrhein-Westfälischen Ministeriums für die Gleichstellung von Frau und Mann hat die Oldenburger Behindertenpädagogin
Dr. Mathilde Niehaus (Fachbereich 1 Pädagogik, Institut EW 2 Sonderpädagogik) eine Studie zur "Lebenssituation von Frauen mit Behinderungen in Nordrhein-Westfalen" erstellt und ihre Ergebnisse im Rahmen einer Tagung "Mittendrin? Frauen und Mädchen mit Behinderungen in der Arbeitswelt" vorgestellt.
Niehaus schätzt in der Studie die Zahl der in Nordrhein-Westfalen lebenden weiblichen Schwerbehinderten zwischen 15 und 62 Jahren auf über 280.000; das sind 5 % der Frauen dieser Altersklasse. Diese sind oft mehrfach benachteiligt:
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58 % haben keine abgeschlossene Berufsausbildung;
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über die Hälfte der arbeitslosen Frauen mit Behinderungen sind langzeitarbeitslos;
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41 % liegen mit einem Nettoeinkommen von 1000,- bis 1400,- Mark am unteren Ende der Einkommensskala und verfügen damit in der Regel über weniger Geld als behinderte Männer;
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behinderte Frauen sind gegenüber behinderten Männern in der beruflichen Rehabilitation mit 33 % unterrepräsentiert;
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überdurchschnittlich viele behinderte Frauen leben allein.
Das Gutachten gibt die Forderungen der Betroffenen nach Unterstützung von Netzwerken und Beratungszentren zur Stärkung der Selbsthilfe und der Selbstbestimmung, nach Alternativen zu Heim und stationärer Pflege und nach Schaffung eines Gleichstellungsgesetzes an die Politik weiter. Deren Aufgabe wird mit der Schaffung von Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben ohne geschlechtsspezifische und behinderungsspezifische Benachteiligungen definiert.
Zusätzlich seien aber die Betroffenen immer wieder selbst gefordert, ihre Interessen zu artikulieren und auf Ist-Soll-Diskrepanzen hinzuweisen, erklärt Niehaus und zitiert eine Gesprächspartnerin: "Wir werden es vielleicht schaffen, daß da mal bei der Landesregierung Gehör gefunden wird. Ich weiß, wie viele vertreten sein möchten, sich aber gar nicht raustrauen; wenn man die motivieren kann und sagen kann: macht doch mal was und trefft euch doch mal; daß man dann auch wieder dieses Selbsthilfepotential fördern kann."
Die Nordrhein-Westfälische Ministerin für Gleichstellung, Ilse Ridder-Melchers, forderte in einer Stellungnahme jeden Einzelnen auf, aktiv daran mitzuwirken, daß Frauen und Mädchen mit Behinderungen in der Gesellschaft nicht außen vor bleiben, sondern mittendrin leben können. Frauen mit Behinderungen seien doppelt benachteiligt: als Behinderte gegenüber Nicht-Behinderten und als behinderte Frauen gegenüber behinderten Männern. Angesichts hoher Arbeitslosigkeit dürfe es kein weiteres Zurückdrängen behinderter Frauen aus dem Arbeitsmarkt geben, sagte die Ministerin.

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3. Januar 1997/1/97
"In einer guten Universität denkt sich die Gesellschaft selbst"
Präsident Michael Daxner wendet sich per e-mail an Universitätsangehörige
Oldenburg. Erstmals hat sich der Präsident der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Michael Daxner, per e-mail mit einer Neujahrsbotschaft an die Mitglieder und Angehörigen der Universität Oldenburg gewandt. An der Universität gibt es inzwischen weit über 2000 NutzerInnen, die über eine e-mail-Adresse verfügen. Unter anderem erklärte Daxner in seinem Neujahrsgruß:
"Ich denke, gerade zu symbolträchtigen Wendezeiten sollten wir Abstand nehmen von den pathetischen, aber letztlich billig-wirkungslosen Wünschen wie etwa Frieden und soziale Gerechtigkeit. Das ist nichts zum Wünschen, sondern kann getan werden ... Auch an unserer Universität können Wünsche nur begrenzt helfen, aber sie können durch sehr viel gemeinsame Aktivitäten angereichert und realisiert werden.
Ich habe in den letzten Monaten versucht, zu bilanzieren. Es ist nicht ein gewalttätiges 'Hier Erfolg - da Misere', sondern ein kompliziertes Ineinandergreifen und Verstricken von beidem, das uns manchmal zum Verzweifeln bringt, weil dadurch die Dinge so unbeweglich erscheinen. Bisweilen hilft ein Blick über den eigenen Tellerrand, denn dann wird deutlich, wo wir unser Leben an der Universität Oldenburg viel besser gestalten als anderswo, und wo wir uns Konflikte anziehen, die andere gar nicht nötig haben.
Was mich hoffnungsfroh stimmt, sind die Bemühungen, über das Erreichte hinaus eine Universität zu gestalten, die nicht mehr mit der eigenen Erfolgsgeschichte verbunden sein wird, weil ihre Gestalt erst in der Zukunft langsam aufscheint und verwirklicht wird. Wir sind nicht wegen unserer Reputation da, sondern um der Identifikation und Lösung von Problemen willen, die der Wissenschaft bedürfen. Aber die Reputation der Wissenschaftler und der Universität, die ihr Arbeit gibt, sind die Voraussetzung für jene Autorität, die die Wissenschaft immer wieder neu erringen muß, die niemals gesichert ist. Und wir schaffen unsere Arbeitsbedingungen nur in dem Maß selbst, indem wir mit dem uns anvertrauten Geld vernünftig umgehen, was leider zu schwierigen Alltagsproblemen führt, aber auch das Bewußtsein dafür schärft, daß es zwar nicht unser Geld, aber unsere Universität ist, die wir gestalten. Wichtiger als die mit dem Globalhaushalt verbundene Effizienz ist aber, unseren Auftrag effektiv zu verwirklichen, und der dreht sich immer um die uns anvertrauten Menschen und Probleme. Beide sind kein Problem der Belastung oder gar Überlast, sondern eine Mühe, an deren Anfang die Lust der Bemühungen von Menschen steht, gescheit zu sein und vernünftig zu handeln. In einer guten Universität denkt die Gesellschaft sich selbst, und daß das gemeinsam im neuen Jahr besser gelingen möge, darf ich uns dann doch wünschen."

Letzte Änderung: 31. Januar 1997
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